Diesen Sommer fliegen vermehrt Flugzeuge übers Dorf. Gäste fühlen sich gestört und beschweren sich. Derweil ist unklar, um was für Maschinen es sich tatsächlich handelt.

Gäste verbringen ihre Ferien im Wallis nicht zuletzt auch deshalb, weil sie in den Bergen Erholung und Ruhe suchen. Diese Ruhe wird aber diesen Sommer gerade im inneren Nikolaital oft gestört. So drehen laut Auskunft des Grächner Gemeindepräsidenten Christof Biner vermehrt laute Flugzeuge ihre Runden über der Region. «Sie donnern immer wieder über unsere Köpfe und beschallen uns mit Lärm», klagt er. Ob es sich dabei um Trainingsflugzeuge der Armee handle, könne er nicht abschliessend sagen. Falls aber ja, «ist es ein unverständliches Verhalten, solche Flüge in der touristischen Hochsaison durchzuführen», sagt er. Mittlerweile sieht sich der Ferienort auch mit entsprechenden Gästebeschwerden konfrontiert. So schreibt beispielsweise ein langjähriger Grächner Gast an die Gemeinde: «Diese Trainingsflüge zerstören derart penetrant die Ruhe und Beschaulichkeit der Natur hier oben. Wir kommen bewusst hierher, um die Bergwelt und die Natur zu geniessen und uns vom Stress zu erholen, und dann so etwas.»

Offene Antwort der Armee

Doch um was für Flüge handelt es sich nun tatsächlich? Sind es allenfalls private Kunstflieger oder aber doch Armeeflugzeuge, welche plötzlich vermehrt am Grächner Himmel trainieren? Die Armee lässt diese Frage offen, denn aus ihrer Stellungnahme ist weder ein klares Bekenntnis noch ein eindeutiges Nein erkennbar: «Wir sind uns der Lärmproblematik bewusst und sind bemüht, den Lärm einigermassen gerecht zu verteilen. Das ist allerdings ein Unterfangen, das kaum erfüllbar ist. Die Verteilung geschieht im Wissen, dass praktisch alle Gebiete auch touristisch genutzt werden und Betroffene in allen Gebieten der Meinung sind, bei ihnen dürfe nicht geflogen werden», teilt Armeesprecherin Delphine Allemand schriftlich mit.