Grächen | Grosse Hoffnungen in Grächner Grossinvestition

Grächner Resort weckt Zuversicht

Der Standort der stillgelegten Seetalhornbahn ist für das Resort vorgesehen.
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Der Standort der stillgelegten Seetalhornbahn ist für das Resort vorgesehen.
Foto: RZ

Quelle: RZ 0

Im Dorfzentrum soll ein Resort mit bis zu 300 Betten entstehen. Während in Grächen grosse Hoffnungen geweckt werden, läuft es bestehenden Resorts nicht nach Wunsch.

Am Standort der 2010 stillgelegten Talstation der Seetalhornbahn planen einheimische Investoren ein Ferienresort. Ein entsprechendes Vorprojekt steht. Offen ist jedoch, wer der künftige Betreiber sein wird. Diese Frage ist jedoch sehr zentral, da das weitere Vorgehen davon abhängt. So könnte gemäss den Investoren, je nach Betriebskonzept, das sich in unmittelbarer Nähe befindende Hotel «Alpina» sowie allenfalls auch das bestehende Grächner Sportzentrum mit dem Resort verbunden und darin intergriert werden (die RZ berichtete). Recherchen zufolge gehört als Betreibergesellschaft der bekannte Ferienhausvermittler «Interhome» zu den Favoriten.

Keine Umverteilung der Gäste

An der Frage des Betreibers hänge sehr viel bei diesem Vorhaben, sagt der Projektleiter Berno Stoffel. Als wichtigste Voraussetzung gelte nämlich eine gute Zusammenarbeit zwischen den Investoren und dem Betreiber. «Schliesslich wird das Projekt nicht für die Bedürfnisse der Investoren, sondern nach den Vorgaben des Betreibers erstellt», sagt er. Letzterer sei schliesslich operativ tätig und für die Bewirtschaftung der 250 bis 300 neuen Betten verantwortlich. Befürchtet Stoffel angesichts der grossen Zahl an neuen Betten keine Umverteilung der Gäste im Dorf? «Nein, das würde unserem Grundsatz widersprechen. Wir wollen damit neue Gäste nach Grächen bringen, damit die gesamten Dienstleister und das ganze Gewerbe im Dorf davon profitieren können.» Damit verbunden erhofft sich Stoffel eine Steigerung der Wertschöpfung. Wird sich das aber auch tatsächlich bewahrheiten?

Gute Erfahrungen in Blatten

Eine Antwort darauf könnte allenfalls in Blatten ob Naters gefunden werden. Dort ist seit 2014 das Reka-Feriendorf in Betrieb und mit rund 300 Betten grössenmässig mit dem Grächner Projekt vergleichbar. Der Geschäftsführer der Belalp Bahnen AG und von Blatten-Belalp Tourismus Michael Nellen kommt ins Schwärmen. «Wir haben seither merklich mehr Gäste im Ort, und das hat sich auch auf die Frequenzen der Bahnen positiv ausgewirkt», sagt er. Wie beurteilt er die angesprochenen Befürchtungen der Umverteilung? «Bei uns gab es im Vorfeld auch eine Konkurrenzangst von bisherigen Ferienwohnungsbesitzern. Diese ist aber schnell verflogen», sagt er. Bei Feriendorf-Gästen handle es sich um ein ganz anderes Gästesegment, welches andere Bedürfnisse und Vorlieben habe und die bestehenden Anbieter nicht konkurrenziere.

Konkurs am Walensee

So voll des Lobes man in Blatten ist, so negativ sind die Erfahrungen mit einem Resort am Walensee. Dort wurde laut der Zeitung «Sarganserländer» nach neun Jahren die Bilanz der Betreibergesellschaft Walensee Resort AG deponiert. So sei das Resort völlig überdimensioniert und man habe mit zu grosser Kelle angerührt. Ausserdem habe es einen Streit mit den Besitzern gegeben, berichtet die Zeitung. Sind die Grächner also gewarnt? In Grächen werde es nicht so weit kommen, sagt Berno Stoffel. Das Problem beim Resort am Walensee sei der fehlende Betreiber und eine überrissene Investition gewesen. So könne dies nicht mit Grächen verglichen werden. «Wir orientieren uns an den vielen erfolgreichen Resortprojekten und gehen jeden Schritt sehr sorgfältig an», so ­Stoffel.

Peter Abgottspon

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