Raron | Wegen Rhoneglut-Finanzierung

Heisse Debatte um Neubau-Projekt

In die Jahre gekommen. Der Fussballplatz Rhoneglut in Raron.
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In die Jahre gekommen. Der Fussballplatz Rhoneglut in Raron.
Foto: RZ

Quelle: RZ 0

Der FC Raron fühlt sich von der Gemeinde ­Raron vernachlässigt. Neustes Beispiel: die Finanzierung der neuen Infrastruktur. Ein langjähriger Trainer spricht Klartext.

«Ich wünsche dem FC Raron mehr Unterstützung von der Gemeinde Raron», sagt Peter Troger, langjähriger Spieler und Trainer des Traditionsklubs, vor der 75-Jahr-Feier des Vereins in der RZ. Für ihn ist klar, dass sich die Gemeinde vermehrt an den Unterhaltskosten des Fussballklubs beteiligen muss. Auf den finanziellen Support der Gemeinde ist der Fussballklub auch bezüglich der neuen Infrastruktur angewiesen.

Wird der EHC Raron bevorzugt?

Der FC Raron träumt vom neuen Rhoneglut. Der Plan steht: Ein Neubau mit Garderoben, Sitzplätzen und neuer Buvette soll entstehen. Kostenpunkt: 2,2 Millionen Franken. Die Gemeinde will sich zu rund einem Drittel an den Kosten beteiligen. Das sind circa 734 000 Franken. Im Herbst braucht es dazu an einer Abstimmung das Ja der Bevölkerung. Ist damit alles klar? Nein. Der Grund ist der EHC Raron, der eine neue Eishalle baut. An den Kosten (rund 4,8 Millionen Franken) beteiligt sich die Gemeinde zu einem Drittel. Das sind rund 1,6 Millionen Franken. Das Ja der Stimmbevölkerung erfolgte im Herbst 2017. In Kreisen des FC Raron herrscht demnach die Forderung nach diesen 1,6 Millionen, die auch dem FC zustehen würden. Der Tenor rund um den Verein ist klar: Warum soll der FC fast eine Million Franken weniger erhalten als der EHC?

Fussball im Unterhalt teurer

Philipp Theler, Präsident des FC Raron, will dazu in der Öffentlichkeit keine Stellung beziehen. Dafür reden andere. Philipp Troger, langjähriger Trainer des FC Raron, hat eine klare Vorstellung: «Um die Kosten der neuen Infrastruktur zu stemmen, braucht es 1,6 Millionen Franken von der Gemeinde.» Troger erinnert an die Wichtigkeit des FC Raron in der Region. «Der FC mit seinen zahlreichen Juniorenmannschaften betreibt einen hohen Aufwand im Dorf bezüglich Jugendarbeit.» Nun gehe es darum, dass die Gemeinde ein Zeichen setze. Denn: Laut Troger ist der FC Raron wohl der einzige Fussballklub im Oberwallis, der den Unterhalt seiner Infrastruktur selbst bezahlen muss und diesbezüglich keinen ­finanziellen Support von der Gemeinde erhält. «Eine Studie hat aufgezeigt, dass der Unterhalt einer Fussball-Infrastruktur teurer ist als jener einer Eishalle», sagt er. Troger betont, dass es nicht darum gehe, den EHC gegen den FC auszuspielen. «Der EHC Raron konnte zweifellos grosse Erfolge feiern, doch jene des FC Raron sind noch höher einzustufen», sagt er.

Gemeinde hin- und hergerissen

An der Urversammlung (gestern Mittwoch) wurde das Projekt des FC Raron vorgestellt. Was sagt Gemeindepräsident Reinhard Imboden dazu, dass sich die Gemeinde mit 1,6 Millionen Franken am Projekt des FC Raron beteiligen soll? «Es ist schwierig abzuschätzen, mit welchem Betrag die Gemeinde die jeweiligen Vereine unterstützen soll.» Wissend, wie verankert der FC Raron im Dorf ist, erinnert Imboden trotzdem daran, dass es neben den Sportvereinen auch noch diverse Kulturvereine in Raron gibt, bei denen «Begehrlichkeiten geweckt werden», wenn die Gemeinde jeweils Millionenbeträge für die Sportvereine spricht. Und: «Sollte die Bevölkerung den 1,6 Millionen Franken nicht zustimmen, stünde der FC Raron plötzlich mit leeren Händen da», mahnt der Gemeindepräsident.

Simon Kalbermatten

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