Zwischbergen | Dorfserie

Zwischbergen - «Fruschingini»

Malerisch: Der Grenzort Gondo/Zwischbergen.
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Malerisch: Der Grenzort Gondo/Zwischbergen.
Foto: RZ

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Um das Oberwalliser Grenzdorf Gondo/Zwischbergen ranken sich viele Schmugglergeschichten. Von daher kommt wohl auch der Übername «Fruschingini», wie Gemeindepräsident Roland Squaratti bestätigt.

«Der Schmuggel ist ein wesentlicher Teil unserer Geschichte. Allerdings waren nicht die Gondonesi die Schmuggler, sondern die Italiener, die verschiedene Waren über die grüne Grenze nach Italien geschmuggelt haben.» Vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte der Schmuggel eine eigentliche Blütezeit. «Weil viele Waren in Italien nicht käuflich oder mit einem hohen Warenzoll versehen waren, haben sich viele Italiener im grenznahen Ausland mit Waren eingedeckt und diese zurück in ihr Heimatland geschmuggelt», weiss Squaratti. Die Folge: Die sogenannten «Contrabbandiere» wurden vom Staat verfolgt und für ihr Vergehen mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft. «Währenddem die Schmuggler geächtet wurden, haben sich die Gondoneser Geschäftsleute über den regen Handel gefreut», so Squaratti. Heute treibt der illegale Handel im Dorf keine Blüten mehr und das heimische Gewerbe lebt vom Durchgangsverkehr und vom Benzintourismus. Traurige Berühmtheit erlangte das Dorf durch die Unwetterkatastrophe im Herbst 2000, bei der 13 Menschen ihr Leben verloren. Aber nicht nur mit dem Katastrophentourismus bringt man Gondo/Zwischbergen in Verbindung. Vor knapp 100 Jahren war hier eine regelrechte Goldgräberstimmung spürbar und vermeintliche Glücksritter aus aller Herren Länder strömten ins beschauliche Zwischbergental. Noch heute kann sich der Besucher in diese Zeit zurückversetzen, sich unter kundiger Führung im Goldschürfen versuchen oder dem Goldminenmuseum einen Besuch abstatten.

Walter Bellwald

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