Region | Kanton macht Ernst

Klösterli-Brücke wird gebaut

Die Fahrt über die alte Talstrasse ist gesperrt. Links im Bild der Mittaltunnel.
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Die Fahrt über die alte Talstrasse ist gesperrt. Links im Bild der Mittaltunnel.
Foto: RZ-Archiv

Quelle: RZ 0

Das lange Warten hat ein Ende: Die Klösterli-Brücke zwischen Steg und Goppenstein wird aufgebaut. Unklarheit herrscht jedoch bezüglich der Finanzierung.

Der Grund, weshalb die Klösterli-Brücke zwischen Steg und Goppenstein eine grosse Bedeutung hat, ist einfach: Kommt es zum Ereignisfall im Mittaltunnel, gibt es keine Strassenverbindung mehr zwischen dem BLS-Autoverlad und dem Rhonetal. Ebenfalls ist die Strasse ins Lötschental abgeschnitten. Hinzu kommt: Die Stützpunktfeuerwehr von Gampel-Steg würde bei einem Ereignisfall im Neat-Tunnel nicht zum Fensterstollen nach Ferden (Goppenstein) gelangen, um einen Rettungseinsatz zu starten. Umso wichtiger ist es, dass die «alte Talstrasse», die bei Unwettern im Jahr 2011 weggespült wurde, wieder befahrbar wird.

Gemeinden zahlen 30 Prozent
Der Walliser Staatsrat hat im vergangenen Herbst beschlossen, die bereits vor einigen Jahren geplanten Arbeiten durchzuführen. So wird die Brücke beim Klösterli wieder aufgebaut. Der Staatsrat hat dazu einen Verpflichtungskredit von rund 2,8 Millionen Franken gewährt. Die Frage ist nun, wann die Brücke – und mit ihr die alte Talstrasse – wieder befahrbar gemacht werden? Der zuständige Kreischef, Silvio Summermatter, gibt sich zurückhaltend: «Dazu kann ich zurzeit nichts sagen, wir befinden uns in engem Kontakt mit den Gemeinden.» RZ-Recherchen zeigen auf, dass der Bau der Klösterli-Brücke für dieses Jahr geplant ist. Die Kosten tragen zu 70 Prozent der Kanton und zu 30 Prozent die sogenannt interessierten Gemeinden. Dies sind die vier Lötschentaler Gemeinden Blatten, Wiler, Kippel und Ferden sowie Steg-Hohtenn und Gampel-Bratsch. Das Problem dieser Gemeinden: Der Kanton hat sie erst Anfang Jahr über den Kostenanteil informiert. Dies stellt die zuständigen Gemeindevertreter vor Herausforderungen. Denn: Da sich die erwähnten Gemeinden alle mit fünf- bis sechsstelligen Beträgen an der Klösterli-Brücke beteiligen, hätten die Kommunen den Betrag zwingend im Jahresbudget berücksichtigen wollen. Dies ist nun nur erschwert mehr möglich. Miteinander streben diese Gemeinden zudem einen neuen Verteilschlüssel bezüglich Finanzierung an.

Zahlen auch die BLS und die Neat?
Die sechs Gemeinden teilen sich 30 Prozent der Gesamtkosten (rund 4 035 000 Franken). Beim Kanton haben sie diesbezüglich vor wenigen Wochen interveniert. Der Grund: Auch die Neat und der BLS-Autoverlad (Goppenstein–Kandersteg) haben am Aufbau der Klösterli-Brücke grosses Interesse. Im Jahr 2014 transportierte der BLS-Autoverlad insgesamt 1,26 Millionen Fahrzeuge durch den Lötschberg, von denen die grosse Mehrheit durch den Mittaltunnel ins Rhonetal fuhr. Eine Schliessung des Tunnels im Ereignisfall hat demnach für die BLS Konsequenzen. Und auch für die Neat, da die Stützpunktfeuerwehr Gampel-Steg in einem Ereignisfall der Neat keine Verbindungsstrasse mehr für einen Einsatz hätte. Ob sich die BLS und/oder die Neat an den Kosten für den Wiederaufbau der Klösterli-Brücke beteiligen müssen, ist zurzeit noch unklar.

Simon Kalbermatten

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