Brig-Glis | Grosse Nachfrage

Kollegium führt Englisch-Matura ein

Rektor Gerhard Schmidt freut sich auf die neue zweisprachige Matura Englisch/Deutsch.
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Rektor Gerhard Schmidt freut sich auf die neue zweisprachige Matura Englisch/Deutsch.
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Ab diesem Schuljahr bietet das Kollegium Brig eine zusätzliche ­Bilingue-Matura an. Die Nachfrage ist gross.

Seit diesem Schuljahr können Schüler des Kollegiums Spiritus Sanctus Brig eine zweisprachige Matura Englisch/Deutsch absolvieren. Dabei werden die Fächer Wirtschaft, Biologie, Geschichte sowie Philosophie auf Englisch unterrichtet.

Französisch an Bedeutung verloren?

Gerhard Schmidt, Rektor des Kollegiums Brig, betont die Wichtigkeit der englischen Sprache, die heutzutage «in vielen Bereichen unabdingbar ist». In fast allen Deutschschweizer Kantonen können Schüler eine zweisprachige Matura Englisch/Deutsch absolvieren. «Deshalb ist dieses Angebot auch im Oberwallis wichtig, damit die Schule wie auch die Schüler konkurrenz­fähig bleiben», erklärt er. Hat die französische Sprache im Oberwallis derweil an Bedeutung verloren? «Die Bilingue-­Matura ‹Französisch› wird nach wie vor angeboten. Sicherlich stellt die englische Sprache eine Konkurrenz zur französischen dar, da beide Angebote dasselbe Zielpublikum ansprechen», sagt Schmidt. «Denn Absolvierende einer zweisprachigen Matura müssen bereit sein, einen zusätzlichen Aufwand zu leisten.» Schmidt ist zuversichtlich, dass die französische Bilingue-Matura auch in Zukunft angeboten werden kann. Bei der Entscheidung für eine zweisprachige Matura komme es natürlich immer darauf an, in welchem Arbeitsfeld sich die Schüler später sehen würden. Zudem spielten auch die Präferenzen der Eltern eine wesentliche Rolle.

Auch Lehrer gefordert

Während die Absolventen der Englisch-Matura nun gefordert sind, stellt das neue Angebot auch für die Lehrkräfte eine neue Herausforderung dar. «Die Lehrer müssen nicht nur der englischen Sprache mächtig sein, sondern auch das jeweilige Fachwissen auf Englisch vermitteln können», sagt Rektor Schmidt. «Aus geografischen Gründen ist es natürlich einfacher, Lehrpersonen mit französischer Muttersprache zu finden, als solche mit englischer. Die Lektionen auf Englisch werden von Lehrkräften durchgeführt, die entweder Englisch studiert haben oder lange Zeit in einem anglofonen Land gelebt haben.»

Grosse Nachfrage

Das Interesse an der neuen Bilingue-Matura ist laut Schmidt «sehr gross». So haben sich 27 Erstklässler dafür angemeldet. Prorektor Gerd Dönni fügt aber hinzu, dass neue Angebote bei Schülern immer «besonders beliebt» sind. «Dies haben wir gemerkt, als vor rund zehn Jahren Spanisch als neues Schwerpunktfach eingeführt wurde», sagt Dönni weiter. Spanisch habe damals einen regelrechten «Boom» erlebt. «Mittlerweile wählen aber wieder mehr Schüler Italienisch als Spanisch», so Dönni. «Bei der Englisch-Matura könnte es eine ähnliche Entwicklung geben, weshalb man das jetzige Interesse nicht überbewerten darf.»

Latein vor Aussterben bewahrt

Während das Kollegium Brig mit der Einführung der Englisch-Matura sein Angebot erweitert hat, ging es in einem anderen Bereich darum, das bestehende Angebot zu sichern. Immer weniger Schüler interessierten sich für das Schwerpunktfach Latein. Die Lösung des Kollegiums: Eine Kombination mit Englisch, um das Überleben des Fachs zu sichern. «Ende dieses Schuljahres werden die ersten Schüler mit dieser Fächerkombination die Matura abschliessen», sagt Dönni. «Die Nachfrage zeigt derweil, dass die Kombination der beiden Sprachen eine gute Idee war, damit das Schwerpunktfach nicht verschwand.» Auch dies zeige, dass Englisch bei der heutigen Schülerschaft ­einen hohen Stellenwert einnehme.

Katrin Biderbost

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