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KTV Visp im Abstiegskampf

KTV-Visp-Topscorer Adam Szöllösi.
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KTV-Visp-Topscorer Adam Szöllösi.
Foto: Jacky Knüsel

Quelle: RZ 0

Die Handballer des KTV Visp stecken mitten im Abstiegskampf. Da in diesem Jahr vier zusätzliche Teams aus der 1. Liga absteigen müssen, wird es für die Visper eng, sehr eng.

Letzten Samstag zeigte der KTV Visp gegen Chênois Genf eine gute Leistung, musste sich aber am Ende gegen den Tabellenzweiten mit 28:30 geschlagen geben. Wie schon im vergangenen Jahr müssen die Visper auch in dieser Saison buchstäblich bis zum letzten Spiel um den Ligaerhalt zittern. Sechs Runden vor Schluss der regulären Saison liegt das junge Team von Trainer Robert Kieliba mit acht Punkten auf dem zehnten Tabellenplatz. Das würde bedeuten: Abstiegsrunde. Sieben Punkte trennen die Visper vom rettenden achten Platz, lediglich drei Punkte beträgt ihr Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz. Immerhin konnte der KTV Visp kürzlich das Duell gegen den direkten Konkurrenten, das elftplatzierte Jegensdorf, klar mit 37:28 für sich entscheiden.

Schwierige Saison

KTV-Visp-Präsident Fredy Karlen spricht denn auch von einer sehr schwierigen Saison: «Wir haben ein relativ dünnes Spielerkader. Bei verletzungsbedingten Ausfällen wird es sofort eng.» Dazu haben zwei langjährige, erfahrene Spieler aus persönlichen Gründen die erste Mannschaft mitten in der Saison verlassen. Im Januar musste aus beruflichen Gründen Coach Olaf Holstein zurücktreten, der während der letzten Saison geholt wurde, um Spieler-Trainer Kieliba zu entlasten. Das Coaching der ersten Mannschaft teilen sich jetzt Präsident Fredy Karlen und Dominik Karlen, beides langjährige Juniorentrainer.

Abstiegsrunden-Lotterie

Angesichts des schwierigen Restprogramms und sieben Punkten Rückstand stellt sich Präsident Karlen schon auf die Abstiegsrunde ein: «Der direkte ­Ligaerhalt ist sehr schwer zu realisieren. Mit BSV Bern II und Wacker Thun II befinden sich zudem zwei Farmteams von NLA-Klubs im Strichbereich, die sich notfalls verstärken können, wenn es für sie wirklich eng wird.» Auch der KTV Visp hat sich verstärkt. Mit Borna Franic ist den Vispern ein richtiggehender Transfercoup geglückt. Der kroatische Rückraumspieler bringt die Erfahrung von über 400 NLA-Spielen mit. «Mit seiner Erfahrung kann uns Franic in dieser entscheidenden Saisonphase sicher sehr helfen», ist Karlen überzeugt. «Dazu macht ein Spieler wie Franic auch seine Mitspieler besser.» In seinem Debütspiel für die Visper gegen Jegenstorf überzeugte der Kroate mit sechs erzielten Treffern. Dazu beflügelte er auch Adam Szöllösi, der gleich 14 Tore erzielte. Obwohl das Team so viel an Qualität gewonnen hat, weiss Karlen, dass der Ligaerhalt in diesem Jahr ganz schwierig wird: «Die Liga wird gestrafft. Deshalb steigen in diesem Jahr in der Abstiegsrunde der 1. Liga von sechs Mannschaften deren fünf ab. Das ist reine Lotterie.» Trotzdem gibt sich der Präsident kämpferisch: «Wir sind vorbereitet, sollte der Unfall, sprich Abstieg passieren. Wir würden alles dransetzen, ihn umgehend zu korrigieren.»

Sofortiger Wiederaufstieg als Ziel

Entgegen den üblichen Gepflogenheiten von Sportvereinen im Abstiegskampf haben die Verantwortlichen des KTV Visp Anfang Jahr den Vertrag mit Spielertrainer Robert Kieliba bis 2016/17 verlängert. «Wir wollten damit ein Zeichen setzen und die unserer Ansicht nach gute Arbeit von Kieliba honorieren», sagt Karlen, der betont, dass der Kontrakt mit dem Trainer auch eine Liga tiefer gelten würde, genauso ist es mit den Spielern: «Alle Schlüsselspieler haben weiterlaufende Verträge, die auch in der 2. Liga gelten. Unser Ziel wäre natürlich der sofortige Wiederaufstieg.» Ein Team in der 1. Liga ist auch deshalb wichtig, damit ambitionierte Junioren über eine sportliche Perspektive verfügen.

Erfolgreiche Junioren

Präsident Karlen unterstreicht, dass der KTV Visp ein gesunder Verein sei und gute Juniorenarbeit leiste. So sind die aktuellen Resultate der Juniorenteams, welche im Handball-Regionalverband Bern-Jura spielen, erfreulich und vielversprechend für die Zukunft. In der U19 liegen die Oberwalliser gemeinsam mit dem SC Oberaargau an der Tabellenspitze. In der U17 und U15 sind sie jeweils alleiniger Tabellenleader. ­Allerdings braucht es im sehr physischen Handballsport Zeit, um sich bei der Elite durchzusetzen. «Auch mit 20 Jahren ist man noch lange nicht auf seinem Toplevel», so Karlen.

Frank O. Salzgeber

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