3. Rhonekorrektion | Lalden fordert nachhaltiges Konzept für den Damm

Lalden: Ein Strandbad am Rotten

Wie wird der Damm künftig aussehen? (im Bild: Georges Schnydrig und Gabriel Ritz v.r.)
1/1

Wie wird der Damm künftig aussehen? (im Bild: Georges Schnydrig und Gabriel Ritz v.r.)
Foto: RZ

Quelle: RZ 2

Die Gemeinde fordert eine gute Lösung für die künftige Nutzung des neuen Rottendamms. Geplant sind ein Veloweg und ein guter Zugang zum Fluss.

Für den Laldner Gemeindepräsidenten Georges Schnydrig ist klar: Der neue Damm, welcher im Zuge der 3. Rhonekorrektion (R3) auf seinem Gemeindegebiet im Entstehen ist, ist eine grosse Chance für Lalden und die umliegende Region, die Lebensqualität zu verbessern. «Man will diese Chance unbedingt nutzen, um im Raum Lalden einen Naherholungsraum zu schaffen, der diesem Jahrhundertprojekt aber auch dem Landverlust angemessen ist», sagt er. Wichtig ist für Schnydrig, dass der Damm für die Bevölkerung nutzbar wird. «Deshalb gilt es, auf der neuen Dammkrone die Zugänglichkeit für Fussgänger und Velofahrer zu ermöglichen und die Verbindung für den Langsamverkehr bis Baltschieder sicherzustellen», formuliert Schnydrig die Forderungen der Gemeinde an die Verantwortlichen der R3.

Mehrere Varianten sind im Gespräch

Auch bei den Verantwortlichen für die R3 ist unbestritten, dass man für die künftige Nutzung der Dammkrone eine nachhaltige Lösung finden will. Nachdem die Dammgeometrie und die Bepflanzung der Dämme festgelegt wurde, geht es jetzt um die Integration der Aspekte des Langsamverkehrs und der Naherholung. Allerdings ist noch nicht klar, welche Variante sich schliesslich durchsetzen wird. «Derzeit prüfen wir, wie die verschiedenen Interessen bei der Gestaltung der Dammkrone berücksichtigt werden können», sagt ­Rudolf Pesch, verantwortlicher Ingenieur für Arbeiten an der R3 im Oberwallis. «Denkbar sind Varianten mit einem Velo- und/oder einem Fussweg auf dem nördlichen Damm oder eine Variante mit Wegen auf beiden Seiten des Flusses.» Grund dafür, dass bis jetzt noch keine Entscheidung getroffen wurde, ist die Integration der verschiedenen Interessengruppen parallel zum Planungsprozess des Ausführungsprojekts. Dies erfordert auch eine Koordination mit mehreren Dienststellen. «Viele unterschiedliche Prioritäten und Vorstellungen müssen in Einklang gebracht werden», sagt Pesch. «Das dauert halt seine Zeit.» Dennoch soll nun Bewegung in die Sache kommen. «Wir sind mit Hochdruck dabei, eine Lösung zu finden», sagt Pesch weiter. «Diese wird bis zum Ende des Winters benötigt und dann auch vorliegen.»

Bald baden im Rotten?

Die Gestaltung der Dammkrone ist derweil jedoch nur ein Aspekt bei der Schaffung eines Naherholungsraums in der Region Lalden. «Die Menschen sollen diesen Bereich des Rottens in Zukunft geniessen können», so der zuständige Ingenieur. So gedenkt man die Böschung des Damms so zu gestalten, dass es künftig an verschiedenen Stellen möglich ist, bis an das Wasser zu gelangen, sich direkt am Flussufer aufzuhalten und sich gar im Wasser des Rottens zu erfrischen. Diese Naherholungsmöglichkeit soll an die Ortszentren und wo möglich auch an den öffentlichen Nahverkehr angebunden werden. So wird beispielsweise in der Nähe der Laldnerbrücke eine Zugangsrampe hergestellt, damit die Dammkrone und der Rotten von Lalden leicht erreicht werden kann.

Rotten soll es richten

Betrachtet man sich derweil das neue Flussbett im Raum Lalden von oben, so fallen mehrere Sandhügel im Wasser auf. Warum wurde diese nicht, wie an vielen anderen Stellen ausgebaggert? Rudolf Pesch erklärt: «Wir testen derzeit, wie viel feines Material der Rotten von alleine in Richtung Genfersee transportieren kann. Für jeden Kubikmeter, den der Fluss abtransportiert, fallen einerseits keine Kosten an und es muss auch kein Deponieplatz gefunden werden.» Die Verantwortlichen der R3 wollen nun schauen, wie viel des Feinmaterials während der Bauarbeiten im Raum Visp bei höheren Wasserständen abtransportiert wird und dann entscheiden, ob diese Vorgehensweise auch bei anderen Bauabschnitten angewendet werden kann.

Martin Meul

Artikel

Kommentare

  • Widersacher - 3311

    Auch der Mensch gehört zu den "Grossraubtieren" und hat Anrecht auf Lebensraum.

  • Naturschützer - 1444

    Gewisse Leute sind ständig nur am fordern, Ein Naherholungsgebiet für den Menschen schränkt den Lebensraum von vielen Wildtieren/Grossraubtiere noch weiter ein.

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login

Sitemap

Impressum

MENGIS GRUPPE

Pomonastrasse 12
3930 Visp
Tel. +41 (0)27 948 30 30
Fax. +41 (0)27 948 30 31