Visp/Leuk | Michel Villa entfacht Debatte

Mehr «Walliser Müsig» am Radio?

«On Air»: Einige Walliser Musiker wünschen sich mehr Präsenz auf rro.
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«On Air»: Einige Walliser Musiker wünschen sich mehr Präsenz auf rro.
Foto: Tim Reckmann/pixelio.de

Quelle: RZ 0

Soll das Oberwalliser ­Lokalradio mehr Walliser Musik spielen? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Erst vor Kurzem hatte sich Schlagerbarde Michel Villa im Netz dafür ausgesprochen.

Mit dem Ohrwurm «Der Tifel isch gschtorbu» schaffte es Michel Villa 1977 als Nobody in die Schweizer Hitparade. Die Single über das unbeschwerte Leben im Wallis ging nicht weniger als 30 000 Mal über den Ladentisch und war der Grundstein für Villas spätere Karriere. Jetzt, knapp 40 Jahre später, meldet sich der Vorreiter der Walliser Musikszene wieder zu Wort. Sein Anliegen: Das Oberwalliser Lokalradio Rottu soll mehr Musik von einheimischen Künstlern spielen (die RZ berichtete).

Plattform für heimische Musiker

«Einheimische Musiker und Bands kommen bei rro eindeutig zu kurz», ist Villa überzeugt. Deshalb fordert der Schlagerbarde jetzt, dass im Lokalradio mehr Walliser Sound gespielt wird. «Ich denke vor allem an Künstler und Gruppen wie Pierrock, Claude Lötscher, Wintershome, die Genderbüebu, Tanja Zimmermann, Sam Gruber, Üsserorts, Eppis, Clangusar oder Eliane Amherd», führt Villa aus. Diese Musiker und Gruppen hätten es verdient, dass man ihnen die nötige Aufmerksamkeit schenken und ihre Musik spielen würde. Auch andere Lokalradios wie Radio Grischa oder der nationale Musiksender SRF 3 würden einheimischen Künstlern eine Plattform bieten. «Warum nicht auch rro?», fragt Villa rhetorisch.

«Aufgabe eines Lokalradios»

Während sich einige Oberwalliser Musiker in dieser Angelegenheit bedeckt geben, sprechen andere Klartext. «Ich finde, es ist die Aufgabe eines Lokalradios, einheimische Künstler zu fördern und die Musikvielfalt der jeweiligen Region wiederzugeben», sagt beispielsweise Pascal Seiler alias Clangusar, der mit seinem ersten eigenen produzierten Song «Welcome to Wonderland» durchgestartet ist. «Es gibt viele gute Lieder von Walliser Interpeten, die durchaus Radiopotenzial haben und gespielt werden sollten», fügt er an.

«Jede Band will oft gespielt werden»

Ins gleiche Horn bläst Alleinunterhalter Z’Hansrüedi. «Eine Sendung mit ‹Walliser Müsig› würde dem Oberwalliser Lokalradio guttun», ist der Stimmungsmacher überzeugt. Auch die Genderbüebu, die am letzten Wochenende ihre CD-Taufe feierten, können diesem Wunsch etwas abgewinnen. «Grundsätzlich wünscht sich natürlich jede Band, dass sie möglichst oft im Radio gespielt wird. So gesehen hätten wir nichts dagegen, wenn wir noch öfters auf rro laufen würden», sagt Bassist Simon Schnydrig. Auch wenn man sich über die Präsenz auf rro nicht beklagen könne. «Wir werden in jedem Wunschkonzert gespielt und sind regelmässig auf dem Spartensender rro swiss melody zu hören», so Schnydrig, der die gute Zusammenarbeit betont. Für rro-Musikchefin Connie Stadler ist die Kritik am Musikprogramm weit hergeholt. Man spiele, was die Hörerinnen und Hörer interessiere. «Und dazu gehört auch Musik aus dem Oberwallis», so Stadler.

Walter Bellwald

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