Region | Sanierungsfall Mittaltunnel

Mittaltunnel: Wegen Brandrisiko sind dringende Sanierungen fällig

Der Mittaltunnel weist einige Sicherheitsmängel auf, wie eine Analyse des Bundes zeigt. Darum soll der Tunnel schnellstmöglich saniert werden.
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Der Mittaltunnel weist einige Sicherheitsmängel auf, wie eine Analyse des Bundes zeigt. Darum soll der Tunnel schnellstmöglich saniert werden.
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Mittaltunnel: Dringende Sanierungen sollen die Durchfahrt sicherer machen.
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Mittaltunnel: Dringende Sanierungen sollen die Durchfahrt sicherer machen.
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Der Mittaltunnel ist das Nadelöhr auf der Strasse Gampel–Goppenstein, welche neu zum Nationalstrassennetz zählt. Wegen Sicherheitsmängeln muss dieser nun saniert werden. Eine Schliessung ist dabei nicht vorgesehen.

Das Bundesamt für Strasse ­(Astra) ist zuständig für das gesamte National­strassennetz. Dazu gehört seit ­Anfang Jahr auch die Strecke Gampel–Goppenstein mit dem fast 2,5 Kilometer langen Mittaltunnel, welcher seit 1985 eine ­lawinen- und steinschlagsichere Strassenverbindung ermöglicht. Touristen kennen den Tunnel als Teilstück zum Autoverlad der BLS. Für die Lötschentaler ist er die einzige Route, um mit dem Auto das Tal hoch- und hinunterzufahren. Eine Begutachtung zeigt nun, dass eine Sanierung fällig wird. Wie das Astra bestätigt, sei zwar die Bausubstanz, sprich Fahrbahn und Beton, in ­einem ­guten Zustand. «Hingegen müssen Teile der elektromechanischen Ausrüstung dringend saniert werden», sagt Mark Siegenthaler, Astra-­Mediensprecher. Besonderen Handlungsbedarf sehe man bei der Lüftung und der Energieversorgung, deren Kosten sich auf rund fünf Millionen Franken beliefen. Auch bei der Beleuchtung will man nachbessern. «Obwohl erste Massnahmen bereits getroffen wurden», so Siegenthaler. Aktuell arbeite man an der Umrüstung des Lüftungsstollen, um die Evakuation im Brandfall sicherzustellen, sagt der Medien­sprecher.

Was passiert im Brandfall?

Trotz der bereits laufenden ­Arbeiten bereitet die ­bevorstehende Tunnelsanierung Kopfzerbrechen. ­«Sollte der Tunnel wegen eines Unfalls komplett gesperrt werden, so sind wir im Strassenverkehr vollständig abgeschnitten», sagt Jean-Christoph Lehner, Gemeindepräsident von Blatten. Das Astra versteht die Bedenken, gibt aber eine erste ­Entwarnung. «Da es ins Lötschental keine andere Strassenverbindung gibt, werden wir von einer Vollsperrung zu Sanierungszwecken absehen und möglichst alle Arbeiten unter Verkehr auszuführen versuchen», sagt Siegenthaler. Eine punktuelle Vollsperrung käme nur nachts oder in Ausnahmefällen infrage, so Siegenthaler. Vor allem der Ausnahmefall eines Brandes schürt die Befürchtung, dass das ­Lötschental längere Zeit mit dem Auto nicht mehr erreicht werden kann. «Laut den Ausführungen des Astra ist die ­Belüftung in ­einem schlechten ­Zustand, sodass im Brandfall mit dem Schlimmsten zu rechnen ist», sagt Lehner. Der Mediensprecher vom Astra beschwichtigt: «Ein Brand wie ­damals im Gotthardtunnel kann nie ausgeschlossen werden. Jedoch versuchen wir mit möglichst griffigen Massnahmen das Risiko zu ­minimieren.» Wie zum Beispiel die Reduktion der Durchfahrtszeiten von Benzin- und Heizöltransporten, welche man bereits veranlasst habe. «Im Brandfall stellen diese Fahrzeuge ein besonders grosses Risiko dar», so Siegenthaler. Zudem sei zur Senkung des Unfallrisikos auch die Einführung eines Mindestabstandes zwischen den Fahrzeugen im Tunnel geplant. Der Ersatz der Lüftung selbst soll rasch über die Bühne gehen. ­«Dessen ­Planung und Vorbereitung ist ­jedoch aufwendig und wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen», sagt der Mediensprecher. Dennoch sei ­damit zu rechnen, dass diese ­Arbeiten im Lauf des nächsten ­J­ahres ­abgeschlossen werden ­können.

Thomas Allet

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