Musikszene | «Vispe» verlässt erste Stärkeklasse

Musikgesellschaft «Vispe» tritt neu in der zweiten Stärkeklasse an

«Unser Niveau reicht nicht mehr, um im ersten Grad mithalten zu können», Markus Studer, Präsident der Vispe
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«Unser Niveau reicht nicht mehr, um im ersten Grad mithalten zu können», Markus Studer, Präsident der Vispe
Foto: Karikatur Barbara Seiler

Quelle: RZ 2

Die Musikgesellschaft «Vispe» tritt am Oberwalliser Musikfest nicht mehr in der ersten Stärke­klasse an. Hat die «Vispe» an Qualität verloren?

Schon an den eidgenössischen Musikfesten der letzten Jahre, zum Beispiel vergangenes Jahr in Montreux, trat die bislang erstklassige «Vispe» nicht in ihrer gewohnten Stärkeklasse an. Gingen viele davon aus, dass es sich dabei um eine spezielle Strategie der «Vispe» für die eidgenössischen Auftritte handelte, so sieht sich die «Vispe» offenbar nun definitiv als Musikgesellschaft im zweiten Stärkegrad. Denn, so ist in der Oberwalliser Musikszene zu vernehmen, will die Musikgesellschaft aus dem Lonzastädtchen auch am Oberwalliser Musikfest in Unterbäch, also auch auf der regionalen Bühne, wieder in der zweiten Stärkeklasse antreten.

«Niveau reicht nicht mehr»

Der Präsident der «Vispe», Markus Studer, bestätigt, dass seine Musikgesellschaft am «Oberwalliser» in der zweiten Stärkeklasse antreten wird. «Wir haben diesen Schritt intern diskutiert und sind zum Schluss gekommen, dass wir uns mit unserer jetzigen Besetzung definitiv als Musikgesellschaft in der zweiten Stärkeklasse sehen», sagt Studer. «Kurz gesagt, unser Niveau reicht nicht mehr, um im ersten Grad mithalten zu können.» Die Verantwortlichen der «Vispe» stützen ihren Entscheid auf die Erfahrungen, die die Musikgesellschaft an den eidgenössischen Musikfesten gemacht hat. «In der zweiten Stärkeklasse konnten wir Platzierungen im Mittelfeld erzielen», so Studer. «In der ersten Kategorie waren wir jeweils abgeschlagen. Deshalb ist es für uns logisch, dass wir in Zukunft als Zweitklass-Musik an den Wettbewerben teilnehmen.» Eine massgebliche Rolle spielt dabei auch die Haltung des Vorstands der «Vispe», speziell für die Wettbewerbe auf «fremde» Musiker zurückzugreifen. «Wir finden es nicht gut, wenn wir für die Wettbewerbe Musiker von anderen Musikgesellschaften hinzuziehen müssen, um überhaupt den Hauch einer Chance in der ersten Stärkeklasse zu haben», sagt Studer. «Wir wollen lieber nur mit unseren eigenen Musikerinnen und Musikern antreten.»

Spannender Wechsel

Angesprochen auf die Tatsache, dass die Musikgesellschaft am kommenden Oberwalliser Musikfest in der zweiten Stärkeklasse antritt, sagt der Präsident des Oberwalliser Musikverbands (OMV), ­Philipp Loretan: «Der Wechsel der ‹Vispe› in die zweite Kategorie ist eine spannende Sache. Die ‹Vispe› wird sicher ihre Gründe dafür haben.» Schade sei es natürlich schon, dass das Oberwallis eine Erstklass-Musikgesellschaft verliere. «Die Musikgesellschaft ‹Vispe› geht aber schon seit einiger Zeit eher eigene Wege», so Philipp Loretan weiter. «Es ist ihr Entscheid, den wir respektieren.» Offen ist derweil die Frage, ob die Oberwalliser Musikszene durch den Wechsel der «Vispe» künftig einen Seriensieger im zweiten Stärkegrad haben wird. «Das ist nicht wie im Fussball», sagt dazu Markus Studer. «Ich denke nicht, dass wir automatisch zu den Favoriten im zweiten Grad gehören werden. Realistischer sind für uns Platzierungen im Mittelfeld, wie die Erfahrungen, die wir an den ‹Eidgenössischen› gemacht haben, gezeigt haben.»

Martin Meul

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Kommentare

  • Damian In-Albon, Eyholz - 679

    Gemäß RZ sind alle 2. Klass-Musiken nun Guggenmusiken. Der Artikel ist eine Frechheit! Welche eigenen Wege geht die Vispe? Es ist einfach, etwas in die Welt zu setzen, ohne Begründung!

  • Lilly Bammatter, Naters - 6210

    Ich nehme mit Erstaunen zur Kenntnis, dass das Niveau bei uns in der Musikgesellschaft VISPE gesunken ist. Für diejenigen, die dass selber überprüfen möchten oder den Unterschied zwischen einer Musikgesellschaft und einer Guggenmusik nicht kennen. Am Sonntag, 21. Mai 2017 um 12:30 findet in Visp der Umzug des Bezirksmusikfests des weissen Zehnden mit 19 tollen Musikkorps statt. Ideale Möglichkeit, sich dazu selber eine Meinung zu bilden.

    Präsident MG VISPE
    Markus Studer

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