Dorfserie | Naters

«Neben Challini heissen die Natischer auch Briejini»

Seit letztem Jahr zählt Naters mehr als 10000 Einwohner.
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Seit letztem Jahr zählt Naters mehr als 10000 Einwohner.
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Der Ort Naters kennt neben dem Übernamen «Challini» auch noch andere wie etwa «Briejini».

Naters ist eine der flächenmässig grössten Gemeinden des Kantons Wallis und erstreckt sich vom Rottenufer bis hinauf aufs 4195 Meter hohe Aletschhorn. Mehr als die Hälfte des Gemeindegebiets zählt zum Unesco-Welterbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch. Zur Gemeinde Naters gehören auch die Orte Blatten bei Naters, die Belalp und seit der Fusion 2013 Mund und Birgisch. Auch wenn vergangenen Oktober der zehntausend­ste Einwohner begrüsst werden durfte, will Naters ein Dorf bleiben. Die Bewohner des grössten Dorfes im Oberwallis tragen den Übernamen «Challini». Verewigt im alten Natischer Volkslied «Trilli, tralli, Natischer Challi» kennt diesen Übernamen fast jeder. Praktisch niemand kann jedoch erklären, wie genau der Übername entstanden ist. «Challe» ist das Walliser Wort für den Glockenklöppel. Eine sehr eigenwillige Interpretation liefert der Entertainer «Hansrüedi»: «Ich denke, nirgendwo läuten die Kirchen­glocken so häufig wie bei uns in Naters. Deshalb entstand wohl irgendwann der Übername Challini.» Der neue Gemeindepräsident Franz Ruppen kennt die Hintergründe nicht, wie das Dorf zu seinem Übernamen gekommen ist. Ruppen weist aber darauf hin, dass der Ort Naters noch andere Übernamen habe und auch viele alteingesessene Familien ihre eigenen Übernamen besässen. Dies bestätigt auch Dorfhistoriker Andreas Gertschen, der regelmässig Dorfführungen durchführt. Die Geschichte dahinter, wieso Naters zum Übernamen «Challini» gekommen ist, kennt jedoch auch der 90-jährige Gertschen nicht. Er nennt aber einen anderen Übernamen der Natischer, welcher heute bei vielen in Vergessenheit geraten ist: «Briejini». «Brieje» bedeutet Brühe. Der Übername geht laut Ger­tschen auf eine Zeit zurück, als noch viele Hausmetzgereien «ds Fäärli gibriejut händ», das heisst, das geschlachtete Schwein wurde zuerst in siedendes Wasser gelegt, damit anschliessend die Borsten leichter weggeschabt werden konnten.

Frank O. Salzgeber

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