Wiler/Kippel | Wurzelraumkläranlage in Wiler und Kippel wird eingestellt

Neue ARA im Lötschental

Die neue Abwasserreinigungsanlage wird in den «Furu» gebaut.
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Die neue Abwasserreinigungsanlage wird in den «Furu» gebaut.
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Quelle: RZ 0

Im Streit mit dem Kanton um die Wurzelraumkläranlage (WRA) lenkt die Gemeinde Wiler nun ein und baut eine neue Abwasserreinigungsanlage (ARA).

RZ-Leser wissen: Seit drei Jahren liegen sich Kanton und Gemeinde Wiler wegen der WRA in den Haaren. Der Grund: Laut kantonalem Statusbericht funktioniert die Kläranlage nur mangelhaft, das heisst, es fliesst zu viel ungereinigtes Abwasser in die Lonza. Auf Anordnung des Kantons wurden in der Zwischenzeit zwar zwei Container montiert, um die Reinigungsqualität zu verbessern. Doch trotz dieser Massnahme werden die erforderlichen Werte nur unzureichend erfüllt. Jetzt hat sich die Gemeinde mit dem Kanton dahin gehend geeinigt, eine neue ARA zu bauen.

Kanton setzt Druck auf

«Die neue ARA wird zusammen mit der Gemeinde Kippel gebaut, die auch eine WRA betreibt», sagt der Wiler Gemeindepräsident Hans-Jakob Rieder. Zudem würden die Arbeiten, vor allem aus wirtschaftlichen Überlegungen, möglichst zeitnah mit dem Bau des neuen Kleinwasserkraftwerkes KW Wiler/Kippel ausgeführt. «Dadurch können gewisse Synergien genutzt werden», so Rieder. Auch der Kippler Gemeindepräsident Reinhard ­Tannast sieht mit dem Bau der gemeinsamen ARA durchaus Vorteile: «Wir sind zwar nicht in der gleichen Ausgangslage wie Wiler, dennoch wäre es wohl eine Frage der Zeit, bis wir vom Kanton eine Verfügung bekommen hätten», mutmasst ­­Tannast. Darum sei es jetzt richtig und wichtig, mit dem Bau einer herkömmlichen ARA das leidige Thema der WRA aus der Welt zu schaffen, «auch wenn uns der Kanton unter Druck gesetzt hat». Im Klartext: Hätten sich die beiden Gemeinden nicht für den Neubau der ARA entschieden, hätte der Kanton kein grünes Licht für den Bau des Kleinwasserkraftwerks ­gegeben.

Subventionen zurückzahlen

Der Kanton wird die neue ARA, die rund 4,5 Millionen Franken kostet, mit 45 Prozent subventionieren. Das heisst: Der Gemeinde Wiler bleiben Restkosten in der Höhe von 1,75 Millionen Franken und Kippel von rund 718 000 Franken. Zudem müssen die beiden Gemeinden einen Teil der Subventionen für die bestehenden WRA an den Kanton zurückzahlen. Für Kippel heisst das rund 250 000 Franken, während die Gemeinde Wiler eine halbe Million zurückzahlen muss. Das definitive Gesuch ist noch ausstehend.

2021 in Betrieb

Trotz der Querelen um die bestehende WRA – eine Klage gegen den Erbauer Peter Tscherrig ist beim Bezirksgericht hängig – kann der Wiler Präsident der momentanen Situation doch etwas Positives abgewinnen. «Da die Betriebskosten einer WRA bedeutend niedriger sind als bei einer herkömmlichen ARA, haben wir in den vergangenen 20 Jahren rund eine Million Franken eingespart. Zudem wären auch bei einem Weiterbetrieb der WRA in den nächsten Jahren neue Investitionen angestanden», erklärt Hans-Jakob Rieder. Läuft alles nach Plan, soll die neue ARA 2021 in Betrieb genommen werden. Diese wird auf 3000 Einwohnergleichwerte ausgelegt. «Die neue ARA von Wiler und Kippel ist so konzipiert, dass es bei Bedarf auch für Ferden Platz hätte», ergänzt Reinhard ­Tannast.

Walter Bellwald

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