Obergoms | Nach Einigung mit Umweltverbänden

Neues Kraftwerk im Obergoms

Kompromiss: Das Gerewasser darf genutzt werden, das Gonerliwasser (Bild) ist geschützt.
1/1

Kompromiss: Das Gerewasser darf genutzt werden, das Gonerliwasser (Bild) ist geschützt.
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Nach langwierigen Verhandlungen mit den Umweltverbänden kann im Obergoms ein neues Kraftwerk gebaut werden. Dieses soll Strom für rund 5000 Haushalte produzieren.

Sieben Jahre lang wurde geplant, gestritten und verhandelt, wie das Wasser von Gere und Gonerli im Obergoms genutzt werden kann und darf. Jetzt hat sich die Kraftwerk Obergoms AG (KWOG) mit den Umweltverbänden WWF, Pro Natura und der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz auf ein Kraftwerkprojekt geeinigt, welches die Ansprüche der Stromproduktion mit denen des Naturschutzes unter einen Hut bringt. Während das Gerewasser für die Stromproduktion genutzt werden darf, ist das Gonerliwasser geschützt. Als Ersatzmassnahme für das Kraftwerk Gere verpflichtet sich die KWOG, die Goneri vor der Einmündung in die Rhone bei Oberwald aufzuwerten. Auf Basis dieser Vereinbarung hat der Walliser Staatsrat nun die Konzession zur Nutzung des Gerewassers genehmigt. Das Gerewasser wird oberhalb der Brücke im Gebiet Schärlichwang gefasst, in einem Stollen bis zum Portal «Griewald» unterhalb des Hungerbergs geführt und von dort in einer Druckleitung bis zur Kraftwerkzentrale in Oberwald, die neben der Messstation der Landeshydrologie liegen wird. Das Kraftwerk Gere wird über eine Leistung von 6,25 MW verfügen und jährlich rund 22 GWh produzieren. «Das entspricht etwa dem Energiebedarf von 5000 Haushalten», sagt Hermann Salzgeber von der EnAlpin, die für den Betrieb des künftigen Kraftwerks verantwortlich ist, während die KWOG als Besitzer und Bauherr figuriert. Zurzeit liegt das Baugesuch beim Kanton. Salzgeber erwartet die Baubewilligung im Laufe des Herbsts. Dann kann mit der Planung und Ausschreibung begonnen werden. Der Baubeginn ist in der zweiten Hälfte 2017 vorgesehen. Erfolgt alles planmässig, sollte das neue Kraftwerk nach zweieinhalbjähriger Bauzeit Anfang 2020 in Betrieb genommen werden können. Für den Bau des Kraftwerks Gere muss unter Umständen beim Hungerberg temporär eine Transport- und/oder Personalbahn erstellt werden. Mögliche Synergieeffekte mit dem geplanten Pendelbahnprojekt auf den Hungerberg sind laut Salzgeber zurzeit aber kein Thema.

Frank O. Salzgeber

Artikel

Kommentare

Noch kein Kommentar

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login

Sitemap

Impressum

MENGIS GRUPPE

Pomonastrasse 12
3930 Visp
Tel. +41 (0)27 948 30 30
Fax. +41 (0)27 948 30 31