Varen/Oberwallis | Schwierigkeiten bei der Besetzung von Kirchenämtern

Null Bock auf ehrenamtliche Dienste in der Kirche

Die Suche nach ehrenamtlichen Helfern für die Kirche ist schwierig.
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Die Suche nach ehrenamtlichen Helfern für die Kirche ist schwierig.
Foto: pixelio.de/Thomas Max Müller

Quelle: RZ 0

Varen sucht Mitglieder für den Kirchenrat. Salgesch für den Pfarreirat. Immer weniger Leute wollen sich ehrenamtlich in der Kirche engagieren.

Das Beispiel zeigt, was passieren kann, wenn Ehrenämter nicht besetzt werden: Die Jahresrechnung 2016 der Pfarrei Varen schliesst mit einem Defizit von rund 91 000 Franken. Da seitens der Pfarrei kein Budget 2016 eingereicht wird, hat die Gemeinde Varen in ihrem Budget bloss 80 000 Franken für die Pfarrei vorgesehen. Robert Imseng, Pfarrer in Varen und Salgesch, stellt daraufhin ein Gesuch an den Gemeinderat, die zusätzlichen 11 000 Franken zu übernehmen. Der Gemeinderat stimmt zu. «Ausnahmsweise», wie es im «Varner Panorama» heisst. Das Budget 2017 muss vom Kirchenrat jedoch wieder eingereicht werden. Gemeindepräsident Gilbert Loretan sagt dazu: «Für uns war klar, dass wir für den Defizitbetrag aufkommen.» Der Grund für die verpasste Budget-Eingabe 2016 liegt laut Pfarrer Imseng unter anderem darin, dass der Kirchenrat zurzeit nicht komplett ist. Brisant: Gerade der Posten des Kirchenrats-Präsidenten ist vakant. Dieser ist für die Budget-Eingabe verantwortlich. Finden konnte man in Varen bisher niemand. Grundsätzlich lassen sich wenig Leute finden, die ehrenamtliche Posten im Dienst der Kirche besetzen. Das weiss Imseng. Mit diesem Problem steht Varen nicht alleine da. In Salgesch fehlt gar ein ganzer Pfarreirat, weshalb Imseng sämtliche Pfarreirats-Aufgaben selber erledigt.

Ein Rat für zwei Gemeinden?

Gilbert Loretan sagt darum, dass man sich Gedanken machen müsse, bei Pfarreien, die sich einen Pfarrer teilen, künftig den Pfarrei- und Kirchenrat zusammenzulegen. Während sich die Kirchenrats-Mitglieder mehrheitlich um die Administration kümmern, haben Pfarreiräte vor allem seelsorgerische Aufgaben inne. Könnten diese Räte überhaupt zusammengelegt werden? Norbert Werlen vom Bistum Sitten, der den abwesenden Generalvikar Richard Lehner vertritt, verweist dafür auf das weltweite Kirchenrecht, welches auf der Homepage codex-iuris-canonici.de im Detail publiziert ist. Einen Paragrafen, der explizit eine Trennung von Pfarrei- und Kirchenrat vorsieht, hat er nicht gefunden.

Simon Kalbermatten

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