Bildungspolitik | Physiotherapieschule Leukerbad

SPO-Grossrat kritisiert Hochschuldirektor scharf

Die Physiotherapieschule in Leukerbad sorgt weiterhin für Diskussionen.
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Die Physiotherapieschule in Leukerbad sorgt weiterhin für Diskussionen.
Foto: Hevs

Quelle: RZ 0

In der Diskussion um den künftigen Standort der Physiotherapieschule der Hochschule Wallis wirft SPO-Grossrat Reinhold Schnyder Hevs-Direktor Seppey eine lächerliche Argumentation vor.

Der Standort der Physiotherapieschule in Leukerbad steht zur Debatte. Dies weil die FDP Unterwallis mit einem Vorstoss im Grossen Rat erfolgreich war, die Verlegung der Schule nach Sitten zu prüfen. Für einige Oberwalliser Grossräte ein «Angriff aufs Oberwallis». Im Nachgang zur Debatte äusserte sich auch der Direktor der Hochschule Wallis, François Seppey, zum Thema. Im «Walliser Boten» erklärte er, dass aus einer akademische Sichtweise die Antwort auf die Frage Leukerbad oder Sitten? ganz klar Sitten lauten müsse, da man dort Synergien mit dem Spital und der Suva-Klinik nutzen könne.

«Lächerliche Argumentation»

Der Leuker SPO-Grossrat Reinhold Schnyder kritisiert diesen Standpunkt des Hochschuldirektors derweil scharf. «Das Argument der Spital- und Klinik-Nähe grenzt an die Lächerlichkeit», ärgert sich Schnyder und wirft Seppey vor, über die tatsächlichen Gegebenheiten nicht im Bild zu sein. «Der praktische Teil der Physiotherapieausbildung wird jeweils in Blöcken von acht oder acht plus zehn Wochen absolviert, zumeist in Rehakliniken innerhalb und ausserhalb des Kantons», führt der SPO-Grossrat, der schon als Experte in der Physiotherapieschule amtete, aus. «Das Spital Sitten bietet für die 122 Studierenden derzeit aber nur gerade zwei bis drei Praktikumsplätze an, die Suva-Klinik ebenfalls nur drei.» Daher müsste der Grossteil der Studierenden weiterhin auf andere Praktikumsplätze innerhalb und ausserhalb des Kantons zurückgreifen, egal ob der ­theoretische Unterricht nun in Leukerbad oder in der Kantonshauptstadt stattfinden würde, erklärt Schnyder. Und nicht nur das. Ein Umzug der Schule nach Sitten würde auch die Attraktivität der Schule gefährden.

Knackpunkt Zweisprachigkeit

Denn sollte die Schule künftig in Sitten beheimatet sein, so sei die Zweisprachigkeit der Schule definitiv in Gefahr, findet Schnyder. «Dies würde einen Schulbesuch für die Oberwalliser sicher weniger attraktiv machen», sagt er. «Zudem lassen sich auch Studierende aus der Deutschschweiz gerne in Leukerbad ausbilden, ebenfalls aufgrund der Zweisprachigkeit, sprich einem mehrheitlich französischsprachigen Unterricht und einem deutschsprachigen Umfeld.» In Sitten sei dies nicht gegeben, so Schnyder.

Martin Meul

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