Baltschieder | Elena Krattiger über ihre Leidenschaft

«Ramia kämpft immer für mich»

Elena Krattiger - von Kindesbeinen an auf dem Pferd und nun auf dem Weg zur Europameisterschaft
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Elena Krattiger - von Kindesbeinen an auf dem Pferd und nun auf dem Weg zur Europameisterschaft
Foto: zvg

Elena Krattiger mit ihrem Pferd Ramia Lox.
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Elena Krattiger mit ihrem Pferd Ramia Lox.
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Ihre Leidenschaft für Pferde kennt keine Grenzen. Dressurreiterin Elena Krattiger (18) über ihren Sport und warum sie nach der EM in den Niederlanden pausieren wird.

Elena Krattiger, vor zwei Wochen holten Sie an den Schweizermeisterschaften im Dressurreiten in Basel den 3. Rang. Wie haben Sie diese Leistung gefeiert?
Ich habe mich riesig über die Bronzemedaille gefreut, zumal die erste der drei Prüfungen aufgrund einiger Fehler nicht so verlief wie geplant. Die Chancen auf einen Podestplatz standen nach dem ersten Tag eher schlecht. Umso glücklicher war ich natürlich, dass ich die nächsten beiden Prüfungen dann fehlerfrei absolvieren und so meinen Rückstand aufholen konnte.

Sie nehmen seit dem 7. Lebensjahr Reitstunden. Wie sind Sie auf den Reitsport gekommen?
Bei einem Sonntagsspaziergang kam ich mit meinen Eltern am Reitstall in Baltschieder vorbei. Als ich die Pferde dort sah, war ich sofort fasziniert, sodass ich schon einige Tage später meine ersten Reitstunden hatte. Damit bin ich die Einzige im Nationalkader, die nicht aus einer «Pferdefamilie» stammt.

Wie muss man sich Ihre Arbeit mit Pferden vorstellen?
Sportpferde auf diesem Niveau können mit Spitzenathleten verglichen werden. Sie müssen täglich trainieren und werden von Physiotherapeuten für Pferde behandelt. Jedes Pferd hat neben einem individuellen Trainings- seinen eigenen Ernährungsplan. Die Dressurlektionen übe ich dreimal wöchentlich. Wichtig ist auch Ramias täglicher Weidegang. An sehr heissen Tagen trainiere ich mit Ramia so früh wie möglich, um die Belastung für mein Pferd möglichst gering zu halten. Mein Wecker klingelt darum oft bereits um 4.30 Uhr.

Was ist der Reiz daran, mit Pferden zu arbeiten?
Das Schöne ist das gegenseitige Vertrauen und die Harmonie zwischen dem Reiter und seinem Pferd. Man arbeitet als Team und kennt die Stärken und Schwächen. Ein schlechter Tag kann auch mal auf den Wettkampftag fallen, auch wenn dies nicht immer einfach ist, wird man durch diese Momente wieder daran erinnert, dass man mit einem Lebewesen und keiner Maschine zusammenarbeitet.

Mit Ihrem jetzigen Pferd Ramia Lox haben Sie schon verschiedene Erfolge gefeiert. Wie ist die Bindung zu Ihrem Pferd?
Zu Ramia habe ich eine ganz enge Bindung. Sie hat einen aussergewöhnlich tollen Charakter und gibt immer ihr Bestes. Schon seit unserem ersten gemeinsamen Turnier kämpft Ramia für mich, und das schweisst zusammen.

Nebenbei besuchen Sie das Sportgymnasium in Bern. Wie bringt man die Schule und den Reitsport unter einen Hut?
Da wir jeweils nur halbtags Unterricht haben, bleibt mir neben der Schule genügend Zeit fürs Training. Und es ist mir möglich, während der Schulzeit an Turnieren teilzunehmen.

Welche Ihrer sportlichen Ziele haben Sie bisher erreicht?
Meine Ziele für dieses Jahr waren neben dem direkten Sprung vom Junioren- ins Junge-Reiter-Kader ein Podestplatz an den Schweizer Meisterschaften. Ausserdem wollte ich mich mit guten Resultaten an den internationalen Turnieren für die Europameisterschaften qualifizieren. Diese Ziele konnte ich in diesem Jahr bereits erreichen und es freut mich sehr, die Schweiz zum 5. Mal in Folge an einer Europameisterschaft vertreten zu dürfen.

Sie werden von der Roger Federer Foundation unterstützt. Haben Sie den Tennisstar schon mal persönlich getroffen?
Bis jetzt leider noch nicht (lacht).

Mitte August nehmen Sie an der Europa­meisterschaft in den Niederlanden teil. Was sind Ihre Erwartungen an diesen Event?
Mein Ziel für die EM ist es, fehlerfreie und technisch gute Prüfungen zu reiten und eine hohe Punktzahl zu erreichen. Leider wird die Europameisterschaft in den Niederlanden vorläufig mein letztes Turnier sein, da ich aus gesundheitlichen Gründen leider eine längere Pause einlegen muss. Deshalb wäre es natürlich umso schöner, wenn ich diese Ziele erreichen könnte.

Raniero Clausen

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