Randa | Aus der Traum

Randäer dürfen eigenen Bahnhof nicht kaufen

Das Randäer Bahnhofsgebäude wird weiterhin leer bleiben.
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Das Randäer Bahnhofsgebäude wird weiterhin leer bleiben.
Foto: RZ-Archiv

Quelle: RZ 0

Das seit Jahren leer stehende Bahnhofsgebäude wollte die Gemeinde kaufen und für ihre Zwecke nutzen. Die Idee hat sich nun zerschlagen.

«Wir möchten das historische Gebäude aus dem 19. Jahrhundert irgendwie nutzen», sagte der Randäer Gemeindepräsident Daniel Roten vor einiger Zeit zur RZ. Die Rede ist vom seit Jahren nicht mehr als Bahnhof genutzten Gebäude, welches sich aufgrund seiner zentralen Lage für eine alternative Nutzung aufdrängt. (Der Bahnhof ist nicht mehr bedient und mit Ausnahme des Wartesaals befindet sich sämtliche für den Bahnbetrieb notwendige Infrastruktur ausserhalb). Darum die Idee: Die Gemeinde kauft das markante Gebäude und baut es anschliessend beispielsweise zu einem Dienstleistungs- oder aber Begegnungszentrum um. Nun aber hat sich das Vorhaben zerschlagen.

Behörden haben letztes Wort

Der Eigentümer des Gebäudes (die Matterhorn Gotthard Infrastruktur AG) hat die Gemeinde nämlich informiert, dass ein Verkauf nicht möglich ist. Für die Randäer ein harter Schlag. Denn somit bleibt für sie eine nachhaltige Nutzung ein Wunschtraum. «Wir bedauern das. Nun aber wissen wir wenigstens, was Sache ist und versuchen das Beste daraus zu machen», sagt Roten. Der Grund für seine Enttäuschung lässt sich beim Bundesamt für Verkehr (BAV) finden. Für den Verkauf einer solchen Liegenschaft ist nämlich dessen Einverständnis nötig. Demnach muss der Eigentümer, sprich Verkäufer nachweisen, dass das betroffene Gebäude künftig weder für den Güter- noch den Personentransport gebraucht wird. «Bei uns ist ein entsprechendes Gesuch eingegangen», bestätigt die BAV-Mediensprecherin Olivia Ebinger. Jedoch sei ein abschliessender Entscheid noch nicht gefallen. «Es handelt sich somit um ein offenes Verfahren, welches wir nicht kommentieren», so Ebinger.

Miete wäre aber möglich

Wie kann es also sein, dass die Randäer ihr Vorhaben bereits abschreiben? «Wir stützen uns dabei auf eine mündliche Vorinformation des Bundesamts, dass das Gebäude aller Voraussicht nach nicht verkauft werden kann», sagt der Mediensprecher der Matterhorn Gotthard Bahn, Jan Bärwalde. Ein kleiner Hoffnungsschimmer bleibt also. Kommt hinzu, dass eine Miete gemäss Bundesamt nicht bewilligungspflichtig wäre. Käme das also alternativ für die Gemeinde infrage? «Nur wenn es sich um eine langjährige Miete handeln würde», sagt Roten. Denn: Für eine zweckmässige Umnutzung seien nämlich hohe Investitionen zu tätigen, welche sich bei einer kurzfristigen Miete höchstwahrscheinlich nicht rechnen würden. «Für ein Projekt dieser Tragweite ist Planungs­sicherheit unabdingbar», sagt Roten. Ganz den Kopf in den Sand stecken will Roten aber nicht und hofft auf die Bevölkerung. «Das Thema ist an der nächsten Urversammlung traktandiert. Daraus entwickeln sich allenfalls neue Ideen oder aber Vorschläge», sagt er

Peter Abgottspon

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