Lötschental | Politisches Sesselrücken

Rücktrittswelle im Lötschental?

In allen vier Lötschentaler Gemeinden droht ein Präsidentenwechsel.
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In allen vier Lötschentaler Gemeinden droht ein Präsidentenwechsel.
Foto: Lötschental Marketing AG

Quelle: RZ 0

Bei den Gemeinderatswahlen im Oktober könnte es im Lötschental zu einem politischen Sesselrücken kommen. Treten gleich alle vier Gemeindevorsteher zurück?

Noch geben sich drei der vier amtierenden Präsidenten bezüglich ihrer Zukunft zugeknöpft. Aber die Vorzeichen deuten darauf hin, dass es bei den anstehenden Gemeinderatswahlen zu einem grossen Wechsel an der Spitze der Gemeinden kommt.

Rieder oder Roth

«Wir werden die Bevölkerung an der Urversammlung am 16. Juni über die Nominierungen informieren», erklärt der amtierende Wiler Gemeindepräsident Hans-Jakob Rieder auf Anfrage. Seit 16 Jahren hat Rieder Einsitz im Gemeinderat, davon acht Jahre als Gemeindepräsident. «Im Wiler Gemeinderat ist es üblich, acht Jahre lang ein Amt auszuüben. Ich möchte aber weder ausschlies­sen noch bestätigen, für eine weitere Periode zu kandidieren», sagt Rieder. Die RZ weiss: Stellt sich Vizepräsident Pascal Roth nicht für das Präsidentenamt zur Verfügung, wird Rieder wohl nochmals für eine Amtsperiode antreten. Ansonsten wird er seine kommunale politische Amtszeit beenden.

Umschwung in Blatten

Auch sein Blattner Amtskollege Lukas Kalbermatten steht vor dem Abgang. Bestätigen will er das allerdings (noch) nicht. «Der Blattner Gemeinderat steht vor einem Umschwung», sagt Kalbermatten. Im Klartext. Vier der fünf amtierenden Räte sitzen seit acht Jahren im Gemeinderat. Will heissen: Bei den kommenden Wahlen dürfte es einige vakante Plätze geben. Lukas Kalbermatten hat seit acht Jahren das Präsidentenamt inne. Dass er für eine weitere Periode kandidiert, ist eher unwahrscheinlich. Auch wenn er es nicht ganz ausschliessen will. «Der Reiz an der Aufgabe ist schon da», versichert Kalbermatten. Ausschliessen will er hingegen eine Kandidatur als Grossrat oder Suppleant.

Rieder geht – Jeitziner zögert

Bernhard Rieder seinerseits wird nach zwölf Jahren im Gemeinderat, davon acht Jahre als Präsident, sein Amt im Herbst zur Verfügung stellen. «Ich will mich künftig anderen Projekten widmen», begründet Rieder seine Entscheidung. Die Gemeinde sei auf gutem Weg und durch die neuerliche Kandidatur von drei Ratsmitgliedern sei auch eine gewisse Konstanz gewährleistet. «Das erleichtert meinen Entscheid», so Rieder. Demgegenüber hält sich die einzige Gemeindepräsidentin im Lötschental, Nadja Jeitziner aus Ferden, noch bedeckt. Man wolle zuerst die Bevölkerung an der Urversammlung über das Vorhaben der Ratsmitglieder informieren, begründet Jeitziner ihre Zurückhaltung. Nur so viel: «Die Arbeit im Gemeinderat verlangt einem zwar einiges ab, ist aber eine grosse Bereicherung und macht viel Freude.» Ob sich Jeitziner dennoch für eine weitere Amtsperiode zur Verfügung stellt, darf zumindest bezweifelt werden.

Weniger Gemeinderäte

Am Wochenende vom 4./5. Juni stimmen die Wilerinnen und Wiler über eine Reduzierung von heute sieben auf fünf Gemeinderatsmitglieder ab. «Aufgrund der personellen Situation auf der Gemeindekanzlei und der Regionalisierung in vielen Bereichen macht eine Reduzierung der Anzahl Gemeinderäte Sinn», betont Gemeindepräsident Hans-Jakob Rieder. «Dadurch könnte künftig auch ein zusätzlicher finanzieller Anreiz für das Präsidentenamt geschaffen werden», ergänzt Rieder.

Walter Bellwald

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