Saas-Grund | Umfrage-Nein zum Hallenbau

Ruppen droht mit Konsequenzen

Bruno Ruppen: «Die Abstimmung hat einen bitteren Nachgeschmack.»
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Bruno Ruppen: «Die Abstimmung hat einen bitteren Nachgeschmack.»
Foto: RZ-Archiv

Quelle: RZ 0

Nach dem Umfrage-Nein zum Bau der Sport- und Erlebnishalle in Saas-Grund schiebt Bruno Ruppen den Schwarzen Peter den anderen drei Talgemeinden zu.

Die Zahlen sprechen für sich: Nur knapp 45 Prozent der Befragten haben sich für den Bau einer Sport- und Erlebnishalle ausgesprochen. Demgegenüber stimmten rund 55 Prozent dagegen. Allerdings: Knapp zehn Prozent der Nein-Sager würden unter bestimmten Vorzeichen ihre Meinung ändern. Darum will Bruno Ruppen, Gemeindepräsident von Saas-Grund und Initiant der Umfrage, die Realisierung der Sport- und Erlebnishalle (noch) nicht ganz begraben. «Wenn man die Nein-aber-Sager umstimmen kann, sind die Befürworter in der Überzahl. Und das scheint mir mit guten Argumenten möglich», macht sich der Grunder Gemeindepräsident selbst Mut.

«Grosse Enttäuschung»

Vielmehr als der Nein-Stimmen- Anteil liegt dem Grunder Gemeindepräsidenten die schwache Rücklaufquote auf dem Magen. Waren es in Saas-Grund fast 65 Prozent der Bevölkerung, die an der Umfrage teilnahmen, lag die Rücklaufquote in Almagell bei 57,5 Prozent und in Saas-Balen bei überschaubaren 43,5 Prozent. Unterirdisch tief dagegen die Abstimmungsquote in Saas-Fee. Gerade mal 251 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger interessierten sich für das Projekt. Das entspricht nur 19,8 Prozent der Stimmbevölkerung. Für Bruno Ruppen ein Schlag in die Magengegend. «Das ist enttäuschend», macht er keinen Hehl aus seiner Gefühlslage. Noch schlimmer: Ruppen fühlt sich von der Bevölkerung in Saas-Fee zu wenig ernst genommen. «Wenn man die Zahlen der tiefen Stimmbeteilung in Saas-Fee interpretiert, hinterlässt das einen bitteren Nachgeschmack», so der Grunder Gemeindepräsident. Daraus schliesse er für sich, dass man sich in Saas-Fee nicht oder nur wenig für die Belange der Nachbargemeinden und der ganzen Talschaft interessiere.

Konsequenzen angedroht

Die Folgen davon sind für Ruppen absehbar. «Das Abstimmungsergebnis wird sicher Konsequenzen haben», sagt der Grunder Gemeindepräsident, ohne nähere Details bekannt zu geben. «Wie wollen wir miteinander in dieser Destination leben und umgehen, wenn wir uns nicht gegenseitig unterstützen und tragen?», fragt Ruppen rhetorisch. Dass das geplante 15-Millionen-Projekt, wie von vielen Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern angeprangert, überdimensioniert und schlicht viel zu teuer sei, will Ruppen so nicht gelten lassen. «Einerseits hat der Kanton zum Bauprojekt eine positive Vormeinung abgegeben und andererseits haben uns gemeinnützige Organisationen und Wirtschaftsunternehmen ihre finanzielle Unterstützung zugesagt. Zudem wären fast 60 Prozent der Ja-Sager bereit, sich finanziell am Bau der Halle zu beteiligen», erklärt Ruppen. Vor diesem Hintergrund hat sich der Grunder Gemeinderat einstimmig dafür ausgesprochen, das Projekt weiter zu verfolgen. Die Antwort der anderen drei Talgemeinden über das weitere Vorgehen wird in den kommenden zwei Wochen erwartet.

Walter Bellwald

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