Saastal | Halle wird teurer als erwartet

Saaser Eishallen-Projekt immer konkreter

In der neuen multifunktionalen Infrastruktur in Saas-Grund könnte der EHC Saastal seine Heimspiele austragen.
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In der neuen multifunktionalen Infrastruktur in Saas-Grund könnte der EHC Saastal seine Heimspiele austragen.
Foto: zvg

Quelle: RZ 16

Der Bau einer Eishalle im Saastal wird konkreter. Um die Kosten zu stemmen, will Gemeindepräsident Bruno Ruppen persönlich bei der Bevölkerung Geld sammeln.

«Ich halte wenig von Flyern, in denen für Projekte Geld gesammelt wird», sagt Bruno Ruppen, Gemeindepräsident von Saas-Grund. Ruppen schätzt den persönlichen Kontakt. «Nur so kann das Volk von Ideen und Visionen begeistert werden.» Von einer neuen Welle der Begeisterung im Saastal sprach Ruppen in der Neujahrsansprache. Ein konkretes Ziel: der Bau einer Sport- und Eventhalle.

Multisport- und Eventhalle
Die Idee ist simpel: Weil die Kunst­eisbahn «Wichel», wo der EHC Saastal seine Heimspiele austrägt, in der Lawinenzone liegt, soll die neue Halle westlich erstellt werden. Wo heute Eishockey gespielt wird, könnte eine Tennis- und Squashanlage entstehen, die exklusiv für den Sommersport bereits steht. Die neue multifunktionale Infrastruktur soll Orts-, regionalen und touristischen Anlässen zur Verfügung stehen. «Ziel ist es auch, die Schulhaus-Turnhalle zu entlasten», sagt Ruppen. Die Eventhalle soll die Grösse einer Dreifachturnhalle haben. Laut Ruppen will Saas-Grund durch den Bau einer neuen Halle als Bergdorf attraktiv bleiben. Er sagt: «Wir brauchen eine Halle für Vereine, Einheimische, Gäste, Sportler oder Sportgruppen.» Vorgesehen ist, dass die Halle sowohl für den Winter- wie für den Sommersport problemlos umgebaut werden kann. Heisst: Während sie im Winter vor allem für Eissportarten genutzt wird, könnten im Sommer auch Hallensportarten wie Volleyball oder Handball gespielt werden. Weiter soll die Möglichkeit bestehen, daraus einen Kletter- und Seilpark zu realisieren und das touristische Angebot dadurch auszubauen.

Halle kostet 15 bis 20 Millionen
Bis Ende September soll ein Projekt für eine neue Sport- und Eventhalle vorliegen. Die Gemeinde Saas-Grund steht dabei in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Sport (BASPO). Unklarheiten gibt es bezüglich der Finanzierung. Im Herbst 2015 war die Rede von 9 Millionen Franken (die RZ berichtete). Realistisch sind jedoch wohl 15 bis 20 Millionen Franken. Laut Ruppen soll ein Sponsor 60 Prozent der Kosten decken. «Natürlich würde der Sponsor auch der Naming-Geber der neuen Halle sein», sagt er. Gespräche wurden diesbezüglich keine geführt. Konkreter sieht es mit den verbleibenden 40 Prozent aus. Ruppen sagt: «Eine Million Franken kann die Gemeinde aufbringen.» Weiter spricht er von 1000 Franken pro Einwohner, welche die anderen Talgemeinden aufbringen könnten. Addiert mit der Million von Saas-Grund käme man dann auf circa 3,5 Millionen Franken. Das wird kaum reichen. Ruppen: «Ende des Jahres 2017 starten wir mit der Aktienzeichnung. In persönlichen Gesprächen mit unseren Einwohnern werde ich bemüht sein, sie von einem Aktienkauf zu überzeugen.»

Simon Kalbermatten

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Kommentare

  • Marlis - 145

    Bis jetzt geschwiegen.. aber nein so gehts nicht Hr.Gemeindepraesident kein Geld in der Kasse aber aus einem Bergdorf eine Stadt machen hoffe der Rest vom Gemeinde Rat ist klüger den das Projekt macht das Dorf zum Schulden Berg.. Sammeln für dieses Po Projekt bei mir braucht der hohe Hr.nicht ....Ich hab den Verstand noch beisammen...

  • Rolf - 180

    Weiter so wir Oberwalliser sind auf dem richtigen Weg sägen an unserem eigenen Ast!
    Wie soll man Zukunft gestalten wenn in dem eigenem Dorf - Region gestritten wird und Kirchturmdenken praktiziert wird wie vor hundert Jahren. Der Föhn und der Neid lassen Grüssen.....

  • Oberwalliser - 203

    Im Oberwalliser vermisse ich oft doch den Realismus, dieses Projekt zeigt es wieder. Irgendwie will jede 0815 Gemeinde Ihr Prachtstück bauen. Dabei hätten die Gemeinden hier in der Region andere Hausaufgaben: Digitalisierung der Gesellschaft, Abwanderung, Überalterung in Tälern etc...

  • Franzisca - 2524

    Gruss aus Visp... könnten die nicht hier Hockey spielen ? Noch ne Halle .... ein Dach uebers ganze Oberwallis.

    • Icewoman - 115

      Wieso sollte mann/frau auf Visp kommen,wenn unsere Jung-Eishockeyaner von ganzen Wallis seit Jahren von Visp grosszügig übersehen werden.

  • bergmann - 484

    Ja, eine solche Halle wäre sicher schön, aber eine gute Auslastung in einem Seitental wie Saas wäre kaum möglich und die Finanzierung und der Unterhalt sind ein Alptraum. Aktuell hat Saas-Grund andere grosse Probleme zu lösen: Die Bergbahnen Hohsaas sind mit schlechten Zahlen in die Wintersaison gestartet und stehen abseits von 222 (sicher, die Kommunikaktionn der Bergbahnen Saas-Fee mit Hohsaas war nicht gerade optimal). Frequenzen sind halt mal wichtig, auch wenn der Preis etwas tiefer liegt. Ich meine auch, es wäre schön, wenn eine Seilbahn eigenständig geführt werden kann, aber wenn es auf die Dauer in ein Desaster führt und die Gemeinde immer mehr belastet, dann bleibt nur der gemeinsame Weg offen. Auch die Drohung im Marketing, dass Saas-Grund gegebenenfalls allein weiter gehen will, ist bedenklich. Die Mittel wären sehr beschränkt und die Marke Saas-Grund oder was auch ist vernachlässigbar. Allen Schwierigkeiten zum Trotz, es gibt nur ein"zusammen" und ich hatte in den letzten Tagen mit sehr vielen Leuten Kontakt und gute Gespräche geführt: alle sagen, Saas-Grund muss betreffend 222 nächstes Jahr dabei sein. Auch das sture Festhalten, dass die Bergbahnen Hohsaas eigenständig bleiben müssen, wird immer weniger goutiert. Entscheidend ist mittel- und langfristig, dass wir ein gutes Angebot im Sommer und Winter haben. Und vielleicht wäre es besser, jetzt aus einer gewissen Position der Stärke zu handeln, als baldmal als Bittsteller. Das Ski- und Wandergebiet Kreuzboden/Hohsaas ist ein Diamant. Im Winter reichlich mit Sonne beschenkt, im Sommer mit zahlreichen Wander- und Bergzielen bestückt, es passt ideal in ein Topangebot "Bergbahnen Saastal". Man hat nur zu gewinnen.
    Interessant ist auch, dass sich die Meinung der breiten Bevölkerung nicht mit dem Gemeinderat und dem Verwaltungsrat deckt. Es bleibt zu hoffen, dass ein Umdenken stattfindet. Oder dann muss die Bevölkerung über eine Versammlung den Weg vorgeben.
    Und schliesslich: wenn ich als Gast eine gute Dienstleistung erhalte, frage ich mich nie: wem gehört das?

    • Oberländer - 2222

      Ich denke Saas Fee wird sich mit dem 222.- Abo überlüpfen.
      Wie ich von einem Feeler hörte, sind sehr viele noch mit extrem vielen Abos die sie nicht mehr los werden, keine Chance. Warum soll da Saas Grund mitmachen und übrigens, Kreuzboden/Hohsaas ist im Sommer und Winter schöner als die Bergbahnen von Saas Fee, vor allem im Winter bis weit hinauf ein trauriges Schattloch, da wird einem auf der Sonnenseite kreuzboden/Hohsaas gleich warm ums Herz. Vielleicht ist dann nochmal Saas Fee froh wenn Grund ein besseres Angebot hat. Weil mit diesen 222 schneidet man sich selber ins eigene Fleisch, kann gar nicht aufgehen, da auch nicht annähernd die genannten Abos verkauft wurden, nicht mal einen drittel scheinbar, gibt ein riesen Loch in die Kasse. Da sage ich nur selber Schuld wenn man die Arroganz nicht verstecken kann. Ein Hoch auf den Hohsaas!

      Zur Halle in Saas Grund: Bitte noch zu warten, wie sich die Finanzen entwickeln. Wäre schade wenn sich Saas Grund deswegen überschulden würde, ist wie Almagell ein Bijou!

    • Realist - 2921

      Warten wir mal ab, wie sich die Aktion 222 entwickelt. Tatsache ist, dass die Hoteliers und Wohnungsbesitzer zurzeit auf Tausenden Abos hocken, welche sie nicht loswerden. Die Bergbahnen Saastal werden also bis Ende Januar haufenweise Abos zurückerhalten, Abos welche also nie bezahlt werden.
      Übrigens, wenn die Bergbahnen Hohsaas auf den Deal von Saas-Fee eingegangen wären, wäre sie wahrscheinlich schon an Ostern in Konkurs.

  • Hugo - 5110

    Die Gemeinde kann vor lauter Schulden kaum die Infrastruktur aufrecht erhalten, die Bergbahnen stehen vor dem Konkurs, von Zusammenarbeit mit den anderen Gemeinden und mit den Saastal Bergbahnen will Herr Ruppen nichts wissen....und nun will er ein Projekt von bis zu 20 Millionen mit finanzieller Hilfe der anderen Gemeinden realisieren?
    Schwebt dieser Gemeindepräsident über den Wolken oder sind es die Einwohner von Saas-Grund, die einen solchen realitätsfremden Mann zum Präsidenten wählen?

    • Marlis - 30

      Du sprichst mir aus der Seele endlich jemand der Grade aus redet.

  • :( - 297

    Und wann bekommen wir Gommer eine Halle ?

  • Patrick - 4116

    Saas-Grund hat keine Handball und Volleyball Mannschaft, klettern kann man in unseren 18 Viertausendern in der Natur und einen Seilpark hat es in Saas-Fee schon. Für was also eine Halle? Alle paar Jahre mal ein Musikfest.....

  • Patrick - 4018

    Es reicht wenn Visp eine unnötige Halle für einen einzigen absteigenden Verein baut. Vor nicht nicht allzu langer Zeit hat die Gemeinde ein verplantes Buffet für sage und schreibe 5000000 Franken erstellt, dies soll wieder abgerissen werden.
    Wir die Saaser brauchen keine Halle!
    Lösen sie zuerst die aktuellen Tourismus Probleme, denn das Geld könnten bald die Bergbahnen Hohsaas benötigen!

    • Kees van der Hel - 50

      Genau. Voll hinten dieser Meinung! Besser wäre ein Schwimmbad für unsere Kinder /Enkelkinder welche schon viele Jahre darüber nachfragen.. Deshalb bleiben vielen Familien weg wegen Mangel für die Kleinen....

  • martin - 2111

    Warum wird nicht gleich das ganze Oberwallis mit einer Halle überdeckt, wäre bestimmt eine Kostengünstigere lösung.

  • martin - 2411

    Herzliche Gratulation zum Oberwalliserhallenland !!!!!

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