Fiesch/Untergoms | Nach der Fiescher Kündigung der Schulvereinbarung

Schule Untergoms – wie weiter?

Die Schule im Untergoms soll neu organisiert werden. (Bild: Schule Fiesch)
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Die Schule im Untergoms soll neu organisiert werden. (Bild: Schule Fiesch)
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Die Fiescher Kündigung des Schulvertrags gibt im Untergoms weiter zu reden. Insbesondere ein Vorschlag, wie die Schule künftig organisiert sein könnte, stösst auf Kritik.

«Vielleicht arbeiten wir in Zukunft nur noch mit ein oder zwei Gemeinden zusammen», sagte der Fiescher Gemeindepräsident Bernhard Schwestermann vor Kurzem in einem Artikel des «Walliser Boten». Einen Alleingang schliesse er hingegen aus. Im besagten Artikel äusserte sich Schwestermann über die Gründe der Fiescher Kündigung des Schulvertrags.

Finanzielle Gründe

Zur Vorgeschichte: Lax, Fiesch, Fieschertal, Ernen, Binn und Bellwald schlossen sich vor einigen Jahren zu einer gemeinsamen Schule zusammen. Um diese in den einzelnen Dörfern aufrechtzuerhalten, werden seither die rund 200 Schüler des Untergoms an den einzelnen Standorten verteilt unterrichtet. Die Zusammenarbeit beruht auf einem Vertrag, welcher unter anderem die Kosten regelt und welcher von Fiesch bekanntlich gekündigt wurde. Laut Schwestermanns Aussagen im WB waren dafür finanzielle Gründe ausschlaggebend. Die Vereinbarung sei gut für die anderen, nicht aber für Fiesch gewesen. Bedeutet dies nun das Aus für die Schule Untergoms in der bekannten Form? Zu diesem Thema gebe es im Moment nichts zu sagen, so Schwestermann auf Anfrage.

«Schlechteste aller Lösungen»

Derweil stösst sein Vorstoss in den Nachbardörfern auf Kritik. «Der Kanton wird das nicht einfach so schlucken», sagt der für das Schulwesen in Ernen zuständige Gemeinderat Francesco Walter. Wenn es aber trotzdem so weit kommen sollte, so kann sich Walter eine eigene Schule nur für Ernen und Binn vorstellen. «Das bedeutet für das Untergoms künftig zwei Schulen, aber mit einer gemeinsamen Direktion», sagt er. Nur das mache finanziell Sinn und würde vom Kanton auch eher unterstützt werden. Das bestätigt der stellvertretende Chef der Dienststelle für Unterrichtswesen, Marcel Blumenthal: «Kleine Einheiten mit je einer Schuldirektion sind nicht realistisch und entsprechen auch nicht dem Willen des Gesetzgebers.» Deshalb werde bei mehreren Schulen in einer Region auf eine gemeinsame regionale Schulleitung tendiert. Auch in Bellwald hat man gegenüber den Fiescher Plänen Vorbehalte: «Eine Schule mit nur ein oder zwei Gemeinden oder gar ein Alleingang wäre die schlechteste aller Lösungen», sagt Gemeindepräsident Martin Bittel. Fiesch habe als grösste Gemeinde der Region eine gewisse Zentrumsfunktion. «Somit sollte sie sich auch finanziell etwas mehr beteiligen», sagt Bittel. Trotzdem sei er zuversichtlich, bei guten Gesprächen eine gemeinsame Lösung zu finden.

Sitzung im August

«Für Lax wäre ein Alleingang schade und befürworte ich auch nicht», sagt der Laxer Gemeindepräsident Marco Imhasly. Darum setzt auch er auf Dialog und hofft weiterhin auf eine gemeinsame Zukunft. So auch die Präsidentin der Schulkommission und Gemeinderätin von Fieschertal Dagmar Furrer: «Für mich ist der einzig gangbare Weg wiederum eine interkommunale Schulorganisation, in welchem Rahmen auch immer.» Dem Vernehmen nach findet dazu im August eine erste Sitzung zwischen den Gemeinde- und Kantonsvertretern statt

Peter Abgottspon

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