Bister/Grengiols | Serafin Zufferey ist mitunter eine Stunde unterwegs

Serafins langer Schulweg

Serafin Zufferey auf dem Weg von Grengiols zurück nach Bister.
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Serafin Zufferey auf dem Weg von Grengiols zurück nach Bister.
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Schulbeginn – auch für Serafin Zufferey aus Bister. Er geht in Grengiols zur Schule, wird zwar meist gefahren, ist aber auch regelmässig mit dem Velo unterwegs. Am faszinierendsten ist der Schulweg aber zu Fuss.

Die Sommerpause ist vorbei. Für Serafin Zufferey aus Bister hat das letzte Schuljahr in Grengiols begonnen, bevor er im nächsten in die OS kommt und dazu nur noch nach Mörel muss. Noch aber besucht er die 6. Klasse in Grengiols. «In meiner Klasse sind wir zu dritt, es sind aber noch fünf weitere Schüler aus tieferen Klassen in unserem Klassenzimmer», erzählt Serafin. «Dass wir nicht so viele Schüler sind, gefällt mir besonders gut, da hat unsere Lehrerin mehr Zeit, um unsere Fragen zu beantworten.»

Rekordzeit 15 Minuten

Der Weg nach Grengiols ist für den 12-jährigen Serafin aber weit. Meist wird er daher von seiner Mutter mit dem Auto zur Schule und wieder zurück gefahren – besonders über Mittag. Morgens und nachmittags nach Schulschluss setzt er sich bei schönem und warmem Spätsommerwetter aber auch öfter mal den Velohelm auf und holt sein Velo aus der Garage, das er im letzten Schuljahr geschenkt bekommen hat. Manchmal geht er aber auch zu Fuss. Der Fuss- oder Veloweg, der anfangs über einen schmalen Waldweg führt, ist sogar um etwa einen Kilometer kürzer als mit dem Auto der Strasse entlang. Trotzdem benötigt er, vor allem nach Schulschluss, meist etwas mehr als eine Stunde, um nach Hause zurückzukehren. Wenns sein muss, geht es aber auch schneller. «Mit dem Velo liegt mein Rekord bei zwölf Minuten», weiss Serafin, «und zu Fuss habe ich den Weg sogar schon mal in 15 Minuten geschafft.» Letzteres allerdings ohne den schweren Rucksack mit den Hausaufgaben, joggend und ohne eine Pause einzulegen, was eher die Ausnahme denn die Regel ist.

Am schönsten zu Fuss

Denn der Schulweg bietet viel Sehenswertes. «Der Weg durch den Wald ist der vielleicht schönste Schulweg aller Kinder im Oberwallis», vermutet Serafin. Wenn er sich etwa frühmorgens schon vor halb acht Uhr auf den Weg macht, begegnen ihm schon mal Hirsche, Füchse und Dachse. Nachmittags auf dem Rückweg sieht er auch Eidechsen und Schlangen – von denen er weiss, dass er sich in Acht nehmen muss. Zuzusehen, wie sie sich von der Sonne wärmen lassen, übt gleichwohl eine grosse Faszination auf ihn aus. Nicht weniger faszinierend sind auch die Käfer. Sogar seltene Arten hat er schon gesehen und beobachtet, einmal sogar einen sieben Zentimeter grossen, männlichen Hirschkäfer. Er weiss auch genau, wie viele Ameisenhaufen sich am Wegrand befinden: «Je nachdem, welche Route oder Abkürzung ich wähle, sind auf dem Weg vier oder fünf Ameisenhaufen.» Hier fasziniert es ihn zu beobachten, wie emsig und gut organisiert die Ameisen arbeiten und ihn daran erinnern, dass schon in der Bibel geraten wird: «Geh zur Ameise, du Fauler. Sieh ihre Wege und werde weise.»

Christian Zufferey

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