Zermatt | Instandsetzung der eingestellten Rothornbahn

So wird die defekte Zermatter Rothornbahn repariert

Die Zermatter Rothornbahn wird nächste Wintersaison wieder in Betrieb sein.
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Die Zermatter Rothornbahn wird nächste Wintersaison wieder in Betrieb sein.
Foto: © Michael Portmann

Quelle: RZ 0

Die Ende März stillgelegte Pendelbahn auf das Rothorn wird wieder instand gesetzt. Nach intensiven Abklärungen steht mittlerweile auch fest, was für konkrete Massnahmen dafür ergriffen werden müssen.

Die Medienmitteilung der Zermatt Bergbahnen AG (ZBAG) vergangenen März hatte es in sich: Der Betrieb der Pendelbahn auf das Rothorn im Zermatter Skigebiet müsse ab sofort stillgelegt werden. Der Grund: Bei einer der beiden Stützen sei es aufgrund des instabilen Untergrunds zu grossen Deformationen gekommen. Die Betriebssicherheit könne darum nicht mehr gewährleistet werden. Erste Abklärungen haben daraufhin ergeben, dass die Bahn auch in der kommenden Sommersaison nicht wieder in Betrieb genommen werden kann. Seither setzen die Verantwortlichen alles daran, die Anlage für nächste Wintersaison wieder instand zu setzen. Dazu wurde ein geologisches Gutachten erstellt, um den Untergrund der betroffenen Stütze detailliert zu analysieren.

Drei Möglichkeiten für den Weiterbetrieb

«Laut Spezialisten ist der Untergrund instabil, aber nicht zwingend wegen tauendem Permafrost», sagt der stellvertretende CEO der ZBAG Kurt Guntli. Das Gebiet, in welchem sich die Bahn befinde, bestehe aus verschiedenen Gesteinsschichten, wie es in der Region vorkomme. Basierend darauf haben sich für die Wiederinstandsetzung drei Varianten ergeben: die betroffene Stütze verschieben; beide Stützen zurückbauen und durch eine einzelne höhere Stütze ersetzen. Und als dritte Variante, welche zurzeit weiterverfolgt wird, ist eine statische Fundamentenverstärkung der betroffenen Stütze angedacht. Da es bei den beiden erstgenannten Möglichkeiten zu einer grundsätzlichen Veränderung der Anlage kommen würde, sind diese bewilligungspflichtig. Weil hingegen mit der letztgenannten Variante beide Stützen an Ort und Stelle wie bis anhin verbleiben werden und die Charakteristik demnach nicht verändert wird, haben sich die Verantwortlichen nicht zuletzt auch aus Kostengründen dafür entschieden. Konkret wird demnach wie folgt verfahren: Im Moment wird die betroffene Stütze ausgerichtet und dann der Baugrund verfestigt. Dabei wird davon ausgegangen, die bestehenden Fundamente mit einem Betonriegel zu stabilisieren. Um die Bewegungen in den Fundamenten auszugleichen, werden die vier Stützenfüsse mit einer Verschiebevorrichtung ausgerüstet. «Allenfalls ist dann noch eine zusätzliche Verankerung nötig. Das wird sich aber erst noch zeigen», sagt Guntli.

Weitere Anlage unter Beobachtung

Zur Kostenfrage kann Guntli noch nichts Verlässliches sagen, da der Boden sehr zerklüftet und deshalb das genaue Ausmass der Massnahmen noch nicht vorhersehbar sei. Da es sich bei der Ursache des Problems um höhere Gewalt handle, seien die Arbeiten nicht versichert. «Dafür aber der Betriebsausfall», so Guntli (die Anlage wird auch im Sommer betrieben). Fest steht auch, dass die Bahn laut Guntli auf die nächste Wintersaison wieder zur Verfügung stehen wird. Derweil bereitet der ZBAG eine weitere Anlage Sorgen. Bei einer Stütze der Sesselbahn «Eya-Breitboden» im Bereich der Bergstation wurden ebenfalls Bewegungen festgestellt. «Sie wird von uns beobachtet», sagt Guntli. Dabei handelt es sich hingegen um eine Bahn, welche ausschliesslich im Winter betrieben wird. Ob aber überhaupt weitere Schritte unternommen werden müssen und was das für den weiteren Betrieb der Anlage bedeuten würde, komme auf die Entwicklung der Beobachtungen an, so Guntli.

Peter Abgottspon

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