Stalden | Kussverbot für Rostigen Paragraphen nominiert

Staldner Kussverbot als Lachnummer?

Für das Kussverbot winkt der Rostige Paragraph.
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Für das Kussverbot winkt der Rostige Paragraph.
Foto: paulwip/pixelio.de

Quelle: RZ 0

Die IG Freiheit nominiert die Staldner Schuldirektorin für den Rostigen Paragraphen 2018. Mit dieser Auszeichnung soll das unnötigste Gesetz angeprangert werden.

«Wir hatten mehrere Pärchen, die auf dem Pausenplatz ständig geknutscht haben. Man muss sogar schon fast von Fummeln reden», liess sich die Staldner Schuldirektorin Christine Wenger im letzten Juni in der «SonntagsZeitung» zitieren. Weil das Mitschüler und Lehrer gestört hat, erteilte sie per Haus- ordnung kurzerhand ein Kussverbot. Wer sich nicht daran halte, müsse nachsitzen oder die Hausordnung abschreiben (die RZ berichtete).

Gegen turtelnde Schüler

Das Kussverbot auf dem Pausenplatz hat auch die IG Freiheit mit Sitz in Zollikon bei Zürich auf den Plan gerufen. Sie nominierte die Schuldirektorin für den Rostigen Paragraphen, einer Auszeichnung «für das unnötigste Gesetz oder den ärgerlichsten Entscheid». Man setze sich für die Freiheitsrechte der Bürgerinnen und Bürger ein und gegen den Erlass unnötiger staatlicher Regulierungen, so das Ziel der IG, deren Vorstand unter anderen auch der Walliser Ständerat Jean-René Fournier angehört. In der Überzeugung, dass der gesunde Menschenverstand zu besseren Lösungen führe als eine Unzahl von Gesetzen und Verordnungen, soll die unnötigste Vorschrift mit dem Rostigen Paragraphen öffentlich angeprangert werden. Bis Ende April kann man daher auf www.freiheit-liberte.ch darüber abstimmen, wer von insgesamt fünf Nominierten am 17. Mai den Rostigen Paragraphen in Empfang nehmen darf.

Staldner wissen von nichts

Ob die Nominierung zum Rostigen Paragraphen in Stalden mit Humor oder Verärgerung aufgenommen wird, war nicht zu erfahren. Bei einigen Passanten, die bei einem Besuch der RZ zufällig unterwegs waren, löste die Nominierung nur ein müdes Kopfschütteln aus. Auch Schuldirektorin Christine Wenger wollte sich nicht dazu äussern und verwies an den Gemeindepräsidenten Egon Furrer. Dieser zeigte sich unwissend, bat aber um eine E-Mail an die Gemeinde, die bis Redaktionsschluss aber unbeantwortet geblieben ist.

Der Rostige Paragraph

Einmal jährlich zeichnet die IG Freiheit das unnötigste Gesetz aus. Für die Kindersitzpflicht bis zum 12. Altersjahr wurde 2010 sogar alt Bundesrat Moritz Leuenberger ausgezeichnet. Im Jahr 2016 schaffte es der Zermatter Gemeindepräsident Christoph Bürgin in die Liste der Nominierten, aufgrund eines Ausgangsverbots für Jugendliche unter 16 Jahren ohne elterliche Begleitung in Zermatt. 2013 wurde auch der damalige Staatsrat Oskar Freysinger nominiert, weil er mit einem amtlich verordneten «Tag der Biene» die Bevölkerung für das Bienensterben sensibilisieren wollte.

Christian Zufferey

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