Grächen | IG Zweitwohnungsbesitzer Grächen macht mobil

Stimmungsmache gegen neues Kurtaxenreglement

In Grächen wird mit einem Flugblatt für ein Nein zum neuen Kurtaxenreglement geworben.
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In Grächen wird mit einem Flugblatt für ein Nein zum neuen Kurtaxenreglement geworben.
Foto: Touristische Unternehmung Grächen

Quelle: RZ 2

Zweitwohnungsbesitzer werben mittels Flugblatt für ein Nein bei der Abstimmung über das neue Kurtaxenreglement. Die Gemeinde lässt sich davon nicht ­beeindrucken.

Tritt in Grächen schon bald ein neues Kurtaxenreglement in Kraft? Über diese Frage befindet die Urversammlung am 5. Dezember. Die Ausarbeitung des Reglements lief jedoch nicht ganz ohne Nebengeräusche ab, weil insbesondere die «IG Zweitwohnungsbesitzer Grächen» wiederholt die Erhöhung der Kurtaxe pro Nacht sowie die Pauschale für Zweitwohnungsbesitzer kritisch hinterfragte.

Heftiger Gegenwind

Die Grächner Zweitwohnungsbesitzer sind aber in zwei Lager gespalten: Nebst der erwähnten IG besteht ein offizieller «Verein Zweitwohnungseigentümer Grächen» (die RZ berichtete). Während Letzterer hinter dem zur Abstimmung stehenden Reglement steht, weibelt die IG mit einem Flugblatt für ein Nein. Dieses ist von der «IG und kritische Bürger von Grächen» signiert und flattert den Grächnern in diesen Tagen ins Haus. Die IG moniert dabei, dass die Übernachtungszahlen seit Jahren stark rückläufig seien. (Im Jahre 1980 seien es über 464 000, im Jahre 2016/17 gerade noch 273 599 gewesen). Weiter heisst es darin: «Leukerbad hat die Kurtaxen auf gleicher Höhe belassen und muss dadurch den Gürtel enger schnallen. Grächen erhöht den Berechnungsmodus von 2.50 auf 3.80 Franken, um mit den vom Bundesgericht erlaubten 46 anstelle 60 Übernachtungen weiterhin den Kurtaxenbetrag von rund 400 000 Franken zu erhalten. Finden Sie das in Ordnung?», lautet eines ihrer aufgelisteten Argumente. Trotzdem aber seien die Initianten nicht per se gegen eine Erhöhung der Pauschaltaxe, sondern gegen eine «masslose Erhöhung», wie sie schreiben. Daher müsse das Reglement abgelehnt werden, damit man es hinterher entsprechend überarbeiten könne. Des Weiteren gibt es andere langjährige Stammgäste, welche ihrerseits die künftige touristische Strategie Grächens kritisch hinterfragen. Diese werde mit der «Geldbeschaffungsmassnahme» auch noch unterstützt, schreibt einer davon.

Gemeinde hält dagegen

Grächens Gemeindepräsident Christof Biner hatte von der Flugblattaktion nach eigenen Angaben noch keine Kenntnis. Er verweist aber auf die gemeinderätliche Botschaft zur Abstimmung: «Die mit dem Reglement generierten Mehr­einnahmen fliessen hauptsächlich in die Weiterentwicklung der touristischen Infrastruktur, ins Marketing und in die Organisation von neuen Events. Dabei wird auch auf die Weiterentwicklung des Sommertourismus viel Wert gelegt.» Die Zeitung «Bilanz» habe Grächen als Geheimtipp für Investitionen in Zweitwohnungen bewertet, und zwar auf Basis der guten touristischen Entwicklung. Der neue Weg der Tourismusfinanzierung sei die Basis, damit dies auch weiterhin so bleibe.

Peter Abgottspon

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Kommentare

  • Jürg Segesser, Münchenbuchsee - 119

    Zwischen der Informationsbroschüre und dem Text des Reglements über die Kurtaxe aufmerksam machen: Einerseits soll der administrative Aufwand verringert werden, andererseits verpflichtet das Reglement in Art. 11 zur Buchführung über die Belegung der eigenen Ferienwohnung! Wer bisher mit der Pauschale von den administrativen Verpflichtungen befreit war, muss eine der höchsten Pauschaltaxen im Kanton Wallis zahlen und zusätzlich für Grächen Tourismus die Logiernächtestatistik führen! Das wurde in keiner einzigen Informationsveranstaltung erwähnt und ist ein Verstoss gegen Treu und Glauben. Das wurde auch vom VZWEG beanstandet, allerdings erfolglos!

    • Peter Aegerter, Thun - 95

      Im Namen des Verein Zweitwohnungseigentümer Grächen (VZWEG) möchte ich festhalten, dass wir uns im Rahmen der Vernehmlassung die Frage gestellt haben, ob die Erfassung der Feriengäste gemäss Art.11 Abs. 1 (Logiernächtestatistik) tatsächlich Sinn macht und haben einen entsprechendes Änderungsantrag gestellt.
      Wir verwahren uns gegen den Kausalzusammenhang, der im Kommentar von Herrn Segesser herbeigeführt werden kann, dass wir die angeblich höchsten Pauschaltaxen beanstandet hätten und in diesem Zusammenhang gegen Treu und Glauben verstossen wurde.
      Peter Aegerter, Präsident Verein Zweitwohnungseigentümer Grächen

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