Täsch | Geplante Änderung des Wahlsystems

Täscher wollen in Zukunft anders wählen

In Täsch will man den Gemeinderat künftig nach dem Majorz-Wahlverfahren wählen. Dafür ist eine Unterschriftensammlung geplant.
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In Täsch will man den Gemeinderat künftig nach dem Majorz-Wahlverfahren wählen. Dafür ist eine Unterschriftensammlung geplant.
Foto: Zermatt Tourismus

Quelle: RZ 0

Weil es offiziell keine Ortsparteien mehr gibt, will man für die Gemeinderatswahlen ein neues Wahlsystem einführen. Dafür startet demnächst eine Unterschriftensammlung. Die Zeit drängt: Denn schon im Frühling soll darüber abgestimmt werden.

Bis heute wird der fünfköpfige Täscher Gemeinderat im Proporz-Verfahren bestimmt. «Da es aber keine aktiven und organisierten Ortsparteien mehr gibt, ist dieses Wahlsystem eigentlich untauglich», sagt Gemeindepräsident Mario Fuchs. Er meint konkret: Ohne Parteien mache es keinen Sinn, Parteilisten abzugeben. «Denn damit müssen jeweils fiktive Parteien und Listen generiert werden, die keine politische Partei widerspiegeln», so Fuchs. Darum ist eine Umstellung auf das Majorz-System schon länger ein Thema im Dorf.

Unterschriften sammeln

Damit das neue Wahlverfahren allerdings angewendet werden kann, bedarf es eines bestimmten gesetzlichen Verfahrens: Eine entsprechende Petition muss von mindestens einem Fünftel der Stimmberechtigten unterschrieben werden. In Täsch sind derzeit rund 490 Einwohner stimmberechtigt, was um die 100 Unterschriften bedeutet. Der Gemeinderat prüft anschliessend deren Gültigkeit und veröffentlicht den Beschluss. Danach wird an der Urne abgestimmt. Doch es eilt: Denn falls das neue Wahlsystem bereits bei den kommenden Wahlen im Herbst zur Anwendung kommen soll, setzt man sich zum Ziel, den Urnengang wenn möglich zusammen mit den nächsten eidgenössischen Abstimmungen vom 17. Mai durchzuführen.

Enger Zeitplan

Das wiederum bedeutet: Die Unterschriften müssten bis Anfang April gesammelt sein. Des engen Zeitplans ist sich der Initiant der Petition und alt Gemeindepräsident Christoph Imboden bewusst: «Wir starten demnächst mit der Unterschriftensammlung.» Zwar muss besagte Petition von der Bevölkerung organisiert werden, Imboden kann aber trotzdem auf die Hilfe der Gemeinde zählen. «Wir helfen und unterstützen vor allem in administrativen Belangen», sagt Fuchs. Verläuft alles nach Plan, könnte der Täscher Gemeinderat diesen Herbst im Majorz-Verfahren bestimmt werden. Das bedeutet, dass dann Stimmen ausschliesslich für einzelne Personen abgegeben werden und nicht für Listen oder Parteien. Gewählt werden können aber nur Kandidaten, welche im Vorfeld eine Liste hinterlegt haben.

Peter Abgottspon

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