Reckingen | Auf der Suche nach einer neuen Bleibe

Tierliebhaberin sucht Zuhause

Jolanda Schwegler kümmert sich liebevoll um ihre Tiere.
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Jolanda Schwegler kümmert sich liebevoll um ihre Tiere.
Foto: RZ

Quelle: RZ 1

Sie hat schon vielen todkranken Tieren wieder auf die Beine geholfen. Nun aber sucht Jolanda Schwegler für sich selbst und für ihre Tiere ein neues Zuhause.

«Wenn man sieht, wie anhänglich die Tiere werden, gibt mir das den Mut, immer weiter fortzufahren», erzählt Jolanda Schwegler. Vor fünf Jahren ist sie vom Aargau nach Reckingen gezogen, und brachte Hunde, Katzen, Vögel, Hasen, Meerschweinchen und sogar Exoten wie Schildkröten mit. Inzwischen besitzt sie sogar noch drei Schafe und zwei Zwergziegen, die man ihr mal geschenkt hat. Alle ihre Tiere hätten jedoch ihre individuelle Geschichte zu erzählen – genauso wie Schwegler selbst.

«Hilft mir aufzustehen»

So ist sie etwa ins Goms gezogen aufgrund gesundheitlicher Probleme. Schmerzende Gelenke, kranke Lungen und Allergien, namentlich auf Pollen, führten dazu, dass ihr der Arzt empfohlen hat, auf 1200 Meter über Meer oder höher zu wohnen. Die gesundheitlichen Schwierigkeiten sind so gravierend, dass sie auf Unterstützung der IV angewiesen ist. In dieser schwierigen Lage sind es aber wiederum die Tiere, «die meinem Leben eine Aufgabe geben und eine Verantwortung. Sie motivieren mich, jeden Morgen aufzustehen und mich um sie zu kümmern». Meist sind es Tiere, die verwahrlost waren oder denen sie buchstäblich das Leben gerettet hat.

Schulter als Ruhekissen

Da ist etwa Kater Tiger. «Ich habe ihn etwa halbjährig aus einem Tierschutz-Fall übernommen», erzählt sie. «Er hatte Schnupfen, eine Lungenentzündung, war verletzt, hatte ein verklebtes Auge und war nicht grösser als ein dreimonatiges Kätzchen.» Schwegler päppelte den kleinen Kater auf, indem sie ihn fünf- bis sechsmal täglich gefüttert hat – wobei allein schon das Fressen das Tier dermassen erschöpft habe, dass es noch vor dem Futternapf eingeschlafen sei. Es dauerte Wochen, bis sie es zu einem Tierarzt bringen konnte um ihm mittels einer Operation das noch verklebte Auge zu öffnen. Heute sucht sich Tiger Schweglers Schulter aus um sich, wenn sie am Küchentisch sitzt, darauf auszuruhen. Ihren Hund Daimon, ein kleiner Zwerg-Rehpinscher, besitzt sie sogar schon seit zehn Jahren. «Er kam mit einem unbehandelten Ellbogen-Bruch zu mir, es ging ihm aber auch psychisch sehr schlecht und er war sehr ängstlich», erzählt sie. Heute spielt er gerne mit den Katzen «und wird manchmal sogar frech».

Erschwerte Wohnungssuche

Nach fünf Jahren in Reckingen steht Schwegler nun vor einer neuen Herausforderung. Das Haus, indem sie noch wohnt, soll verkauft werden, weshalb sie bis Ende Jahr ausziehen muss. Die vielen Tiere und die Herausforderungen aufgrund ihrer eigenen gesundheitlichen Probleme erschweren ihr aber die Suche nach einer neuen Bleibe. «Weil ich auf die IV angewiesen bin, wird mehr als 1000 Franken Miete für mich nicht drinliegen», sagt Schwegler. Zudem ist sie auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen, die in normaler Gehdistanz erreicht werden können, damit sie für die zahlreichen Tiere Futter kaufen kann. Vor allem aber will sie sich von keinem ihrer Tiere trennen.

Christian Zufferey

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Kommentare

  • Hunziker ruth - 75

    Warum wunderst du nicht aus zu uns nach Ungarn. Mir der Rente hattest du genügend zum leben für Tiere und dich!

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