Region | Wegen zwei Rücktritten

Tierschutz Oberwallis vor ungewisser Zukunft

Der Präsident des Tierschutzes Oberwallis, Daniel Pfaffen, sorgt sich um die Zukunft des Vereins.
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Der Präsident des Tierschutzes Oberwallis, Daniel Pfaffen, sorgt sich um die Zukunft des Vereins.
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Verliert der Tierschutz Oberwallis gleich zwei seiner wichtigsten Vorstandsmitglieder? Was bedeutet das für die Zukunft des Vereins? Präsident Daniel Pfaffen bezieht Stellung.

Das Problem klingt harmlos: Zwei Vorstandsmitglieder des Tierschutzes Oberwallis treten höchstwahrscheindlich an der GV im März 2018 aus dem Vorstand zurück. Ein Szenario, wie es in manchem Verein im Oberwallis immer wieder vorkommt. Und doch steckt mehr dahinter. Denn: Bei den beiden Vorstandsmitgliedern handelt es sich um Personen, die im Durchschnitt täglich (!) mehrere Stunden für den Verein arbeiten. Sie pflegen Tiere, bringen sie zum Tierarzt, füttern sie, vermitteln sie weiter oder putzen Katzenklos. Dies alles aus Liebe zum Tier und ohne dafür eine finanzielle Entschädigung zu erhalten. Vereinsmitglieder, die derart viel Herzblut und Engagement in den Verein bringen zu ersetzen, ist kaum möglich. Deshalb steht der Tierschutz Oberwallis vor einer grossen Herausforderung.

Fälle haben stetig zugenommen
«Es sieht zurzeit wirklich nicht gut aus für den Tierschutz Oberwallis», sagt Vereinspräsident Daniel Pfaffen und erklärt die Wichtigkeit der beiden Vorstandsmitglieder, die wohl zurücktreten werden. «Andere Vorstandsmitglieder arbeiten täglich und haben keine Ressourcen, während eines Arbeitstags einen Telefonanruf für den Tierschutz zu tätigen.» Dies könne jedoch entscheidend sein, wenn es darum gehe, ein Tierleben zu retten. «Wird zum Beispiel eine Katze verletzt aufgefunden, muss sie direkt zum Tierarzt gebracht werden, da können wir nicht zuwarten, bis einer von uns Feierabend hat», erklärt der Präsident. In solchen Fällen appeliert Pfaffen an die Bevölkerung und sagt: «Oft wenden sich die Leute einfach an uns, um ein verletztes Tier zum Tierarzt zu bringen, obwohl sie dies auch selbst ausführen könnten.» Laut Pfaffen ist klar, dass die Fälle, um die sich der Tierschutz Oberwallis kümmert, in all den Jahren kontinuierlich zugenommen haben.

Freiwillige Helfer gesucht
Gerade um Katzen sorgen sich die Mitglieder des Oberwalliser Tierschutzes in den vergangenen Jahren immer öfter. Deswegen wurde in Visp auch eine Pflegestelle eingerichtet. Pfaffen sagt: «Um diese Tiere optimal zu versorgen, suchen wir weiterhin Leute, die sich dazu bereiterklären, die Katzen zwischendurch zu füttern, ihre Katzenklos zu putzen oder sie auch einmal zu streicheln.» Um diesen Aufgaben nachzukommen, müsse sich jemand jedoch nicht gleich bereiterklären, in den Vorstand einzutreten. Die Bestätigung der Rücktritte beider Vorstandsmitglieder erhält Pfaffen (wohl) Ende Jahr. «Im März halten wir unsere GV, drei Monate vorher möchte ich von allen Vorstandsmitgliedern wissen, ob wir weiter auf ihre Unterstützung zählen können», sagt er. Für Pfaffen ist klar, dass das Alter einer Person sekundär ist. «Vorstandsmitglieder müssen tierlieb, zeitlich flexibel und wenn möglich mobil sein, dann erfüllen sie die wichtigsten Kriterien.»

Simon Kalbermatten

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