Susten | Gemeinde im Gespräch mit Bund und Kanton

Verbesserung der Sicherheit am Illgraben geht voran

Der Illgraben führt oft grosse Mengen an Schlamm und Geröll mit sich. Darum sollen die Sicherheitsmassnahmen verbessert werden.
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Der Illgraben führt oft grosse Mengen an Schlamm und Geröll mit sich. Darum sollen die Sicherheitsmassnahmen verbessert werden.
Foto: Renata Ruffiner

Quelle: RZ 0

Bis Ende Jahr soll eine Umweltverträglichkeitsstudie vorliegen, die zeigt, ob der Illgraben bei Murgängen auf der Höhe der Bhutanbrücke in den Pfynwald abgeleitet werden kann.

Ende Mai (vgl. Bild oben) sorgte der Illgraben, eines der aktivsten Wildwasser der Schweiz, wieder einmal für Schlagzeilen. Nach einem Gewitter führte der Wildbach grosse Mengen an Schlamm und Geröll. Was in den meisten Fällen, so auch im Mai, glimpflich abläuft, bereitet der Gemeinde Leuk aber dennoch immer wieder ein paar ­Sorgen.

Ableitung bei der Bhutanbrücke

Entsprechend ist man seit einigen Jahren dabei, die Sicherheit am Illgraben mittels verschiedener Massnahmen zu verbessern. Dabei steht eine Massnahme besonders im Vordergrund. Ziel der Gemeinde ist es, dass grosse Murgänge auf der Höhe der Bhutanbrücke in Richtung Pfynwald abgeleitet werden sollen. Ein gewaltiges Projekt mit geschätzten Kosten von 15 Millionen Franken. Zu viel, als dass die Gemeinde Leuk mit einem Cashflow von rund zwei Millionen Franken pro Jahr diesen Betrag alleine stemmen könnte. Entsprechend ist man bei der Finanzierung auf die Hilfe von Bund und Kanton angewiesen. «Nach dem Murgang vom Mai führten wir gute Gespräche mit Bund und Kanton», erklärt der für die Sicherheit in der Gemeinde Leuk zuständige Gemeinderat Patrick Ruff. «Zum jetzigen Zeitpunkt können wir sagen, dass diese Gespräche sehr konstruktiv waren und mögliche Lösungen detailliert geprüft werden.»

Entsprechend hat die Gemeinde nun eine Umweltverträglichkeitsstudie für eine Ableitung des Illgrabens bei der Bhutanbrücke in Auftrag gegeben. «Die Prüfung soll zeigen, ob eine solche Ableitung im Falle eines Hochwassers für den Pfynwald verkraftbar ist», sagt Ruff. Die Resultate der Verträglichkeitsprüfung sollen bis Ende Jahr vorliegen. Anschliessend wird die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission prüfen, ob eine Ableitung für den Pfynwald zumutbar ist, und zuhanden des Bundesamts für Umwelt eine Vormeinung abgeben. «Bekommen wir aus Bern grünes Licht, werden wir mit der Detailplanung beginnen», sagt Gemeinderat Ruff weiter. «In diesem Fall rechnen wir damit, dass der Bau einer Ableitung bei der Bhutanbrücke in vier bis fünf Jahren realisierbar wäre.»

Auch Sperren sanieren

Die Ableitung des Illgrabens bei der Bhutanbrücke ist jedoch nur ein Teil der geplanten Sicherheitsmassnahmen. Auch die bereits bestehenden Sperren sollen in den kommenden Jahren saniert werden. Mit den Arbeiten an der Sperre eins, also jener Sperre zuhinterst im Illgraben, soll noch dieses Jahr, jedoch spätestens Anfang 2018 begonnen werden. «Hier geht es vor allem darum, sogenannte Drainagebohrungen an der Staumauer durchzuführen», erklärt Gemeinderat Ruff. «Diese Bohrungen sollen die Mauer entlasten.» Auch die weiteren Talsperren sollen sukzessive totalsaniert werden – für ebenfalls geschätzte 15 Millionen Franken; allerdings haben die Planung und der Bau der Ableitung bei der Bhutanbrücke für die Gemeinde Priorität. «Kleinere Ausbesserungsarbeiten an den Sperren werden zwar immer wieder nach Bedarf durchgeführt», sagt der zuständige Gemeinderat. «Die Ableitung würde aber die Sperren insgesamt entlasten, weshalb unser Fokus momentan auf diesem Projekt liegt.»

Entscheid aus Bern massgebend

Sollte bezüglich der Ableitung des Illgrabens bei der Bhutanbrücke ein negativer Bescheid aus Bern erfolgen, so würde die Gemeinde Leuk die Prioritäten beim Projekt verschieben. «Falls das Ausleitungsprojekt nicht realisierbar wäre, müssten wir natürlich die Totalsanierung der Sperren forcieren, um die Sicherheit am Illgraben zu verbessern», erklärt Patrick Ruff. «Wir hoffen aber, einen positiven Entscheid aus Bern die geplante Ableitung betreffend zu erhalten.» Mit diesem Entscheid wird bis Ende 2018 ­gerechnet.

Martin Meul

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