Goms | Verwirrung um Fusion

Verwirrung um Gommer Fusionsgespräche

Bernhard Schwestermann bedauert das (vorläufige) Scheitern der Fusion.
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Bernhard Schwestermann bedauert das (vorläufige) Scheitern der Fusion.
Foto: RZ

Quelle: RZ 3

Die Gemeinden im Unnergoms führten Fusionsgespräche. Weil zwei Gemeinden eigenständig bleiben möchten, sei das Thema vom Tisch. Das sehen aber nicht alle gleich.

Auf Initiative der Gemeinde Fiesch fanden seit gut einem Jahr mit den Nachbargemeinden Lax, Bellwald, Ernen und Fieschertal Sondierungsgespräche für eine allfällige Fusion statt. Die Gemeinde Binn hingegen nahm daran nicht teil. «Bei den Gesprächen wollten wir abklären, ob wir zusammen später in Zusammenarbeit mit der RWO einen Fusionsbericht in Auftrag geben sollten», erklärt der Fiescher Gemeindepräsident Bernhard Schwestermann. Nun lasse man es bei den Vorabklärungen bewenden: «Aufgrund der geführten Gespräche stellte sich recht schnell heraus, dass nicht alle der gleichen Auffassung sind.»

Er meint damit Ernen und Fieschertal. «Ich bedauere das, weil ich ein grosser Befürworter bin. Gleichzeitig respektiere ich selbstverständlich deren Ansicht.» Wie geht es nun weiter? «Aufgrund der geführten Gespräche haben wir in Fiesch entschieden, das Projekt nicht weiterzuverfolgen», so Schwestermann. Und eine Dreierfusion Fiesch-Bellwald-Lax mache keinen Sinn. Nur im grossen Verbund sei man für die Zukunft gerüstet. Damit sei das Thema vorläufig vom Tisch. Zu den Befürwortern gehörte demnach auch Bellwald. Hier vertritt Gemeindepräsident Martin Bittel die Meinung, dass eine Fusion sogar zwingend wäre: «Wir werden künftig grosse Probleme haben. Ich war immer dafür, weil ich davon überzeugt war und immer noch bin.»

Gegenteilige Ansichten

In der dritten Befürworter-Gemeinde, Lax, tönt es hingegen weniger deutlich. Hier erklärt man das Projekt nicht für beerdigt. Im Gegenteil: «Da im Verlauf des Sommers noch eine Sitzung stattfinden wird, gibt es von unserer Seite dazu im Moment nichts zu sagen», erklärt Gemeindepräsident Marco Imhasly. Erst an dieser Sitzung werde über das weitere Vorgehen befunden. Und wie ist die Meinung der zwei Gemeinden, welche mutmasslich nicht fusionieren möchten, namentlich Ernen und Fieschertal?

In Fieschertal teilt Gemeindepräsident Armin Bortis schriftlich mit, dass das Unnergoms in Zusammenarbeit mit der RWO eine Analyse vorgenommen habe, um auszuloten, ob es hier zu einer «allfälligen» Fusion kommen könnte. Das Resultat zusammengefasst: «Drei von fünf Gemeinden wollen das Projekt nicht weiterverfolgen. Mehr gibt es dazu momentan nicht zu kommentieren.» Und in Ernen ist das Thema für Gemeindepräsidentin Christine Clausen, wie in Lax auch, gar nicht vom Tisch. Demnach wird auch hier auf die noch ausstehende Sitzung verwiesen: «Bis jetzt ist noch gar kein Entscheid gefallen.»

Peter Abgottspon

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Kommentare

  • Peter Aebersold - 32

    Gebrannte Kinder scheuen das Feuer. Die Zwangsfusion von 2004 durch den Grossen Rat scheint nicht vergessen und noch allgegenwärtig zu sein. Solcher Zwang ist einer direkten Demokratie unwürdig und man braucht sich nicht zu wundern, wenn die Bevölkerung bei weiteren Fusionsbegehren ihre Gemeindefreiheit und –autonomie bedroht sieht.

  • Raimund - 58

    Lieber Beni
    Als Briger- ( "eppis bessers") überlasse die Probleme lieber den' Gommini' selbst.
    und konzentriere dich zum Wohlergehen der
    Talstation.
    Gruss Raimund

    • Duscholux - 50

      Sehr Sachlich!

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