Wasserversorgung | Weil Lonza neue Produktionsanlagen in Betrieb nimmt

Visp braucht mehr Trinkwasser

Ab 2022 braucht das Lonza-Werk mehr Trinkwasser.
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Ab 2022 braucht das Lonza-Werk mehr Trinkwasser.
Foto: Archivbild Lonza

Quelle: RZ 0

Die Gemeinde Visp ist auf der Suche nach Möglichkeiten, die Trinkwasserversorgung auszubauen. Lonza will dabei allfällige Mehrkosten übernehmen.

Im Westen des Lonza-Werks in Visp befinden sich derzeit mit dem Ibex zwei neue Produktionsanlagen für Biologika im Bau. Die Anlagen sollen Lonzas Position auf dem Markt für Biopharmazeutika stärken.

Grosser Wasserbedarf

Solche Anlagen benötigen aber auch viel Trinkwasser, was die Gemeinde Visp vor eine gewisse Herausforderung stellt. Schon heute verbraucht das Lonza-Werk rund die Hälfte des Visper Trinkwassers. «Geht das Ibex 2022 in Vollbetrieb, wird die derzeitige Trinkwassermenge nicht mehr ausreichen, um den gesamten Bedarf des Werks sowie der KMU und der Bevölkerung von Visp zu decken», sagt Norbert Zuber, Leiter Infrastruktur und Umwelt bei der Gemeinde Visp. Allerdings ist die Gemeinde bereits seit Längerem im Bild, dass der Bedarf an Trinkwasser in Visp in den kommenden Jahren steigen wird. Entsprechend wurden bereits vor einiger Zeit die ersten Schritte und Massnahmen eingeleitet, um die künftige Bedarfssteigerung decken zu können. «Zunächst wurden Gespräche mit einzelnen Gemeinden wie Brig-Glis, Naters, Raron und so weiter über einen möglichen zukünftigen Wasserbezug geführt», erklärt Zuber. «Auf Anregung der Gemeinde Visp wurde dann im letzten Jahr von der Agglo Brig-Visp-Naters ein regionales Wasserbewirtschaftungskonzept in Auftrag gegeben.»

Zusammenschlüsse prüfen

In der Folge wurden die entsprechenden Arbeiten aufgenommen. «Das Fernziel kann unter anderem sein, im Rahmen eines regionalen Wasserverbundes den Wasserbezug über die gesamte Region zu prüfen, zu planen und umzusetzen», führt Zuber aus. Die Arbeiten an dem Konzept befinden sich derzeit in der Endphase, sodass im kommenden Jahr mit den ersten baulichen Massnahmen begonnen werden kann. «Gestützt auf das Konzept werden die jeweiligen Gemeinden prüfen, welche Massnahmen prioritär umgesetzt und realisiert werden sollen. Für die Gemeinde Visp heisst das abzuklären, von welchen Gemeinden zukünftig zusätzliches Wasser bezogen werden kann», sagt Norbert Zuber weiter.

«Die Prioritäten werden selbstverständlich in Berücksichtigung der Verhältnismässigkeit beziehungsweise der daraus resultierenden Kosten-Nutzen-Verhältnisse festgelegt.» Dazu gehöre auch, dass man entsprechende Bauvorhaben in den einzelnen Gemeinden aufeinander abstimmen würde, so der Leiter Infrastruktur und Umwelt der Gemeinde Visp. «Zum Beispiel wissen wir, dass die Gemeinde Visp für die zukünftig erhöhte Wasserlieferung zusätzliches Speichervolumen benötigen wird», sagt Zuber. «Dieses Projekt wollen wir in Abstimmung mit dem regionalen Wasserbewirtschaftungskonzept so planen, dass das zusätzliche Speichervolumen möglichst kostengünstig und am idealsten Standort realisiert wird.» Mittels koordinierter Detailplanungen solle aufgezeigt werden, ob zukünftig allenfalls zwei oder mehrere interessierte Gemeinden von einem Projekt profitieren und dieses somit gemeinsam und kostengünstiger realisieren könnten, so Zuber abschliessend.

Lonza zahlt mit

Das Thema Ausbau der Visper Trinkwasserversorgung beschäftigt natürlich Lonza als künftig noch grössere Bezieherin an Wasser. «Eine gute Wasserversorgung ist für einen Biotechnologiestandort zentral und für die Produktion benötigen wir eine verlässliche Wasserversorgung», sagt Lonza-Mediensprecher Renzo Cicillini. Deshalb wird Lonza sich auch finanziell am Ausbau der Trinkwasserversorgung beteiligen. «Lonza wird die Kosten, die aufgrund des Mehrbedarfs von Lonza anfallen, übernehmen», so Cicillini.

Martin Meul

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