Kinderbetreuung | Service hilft bei Engpässen

Wenn das Rote Kreuz bei der Kinderbetreuung hilft

Ursula Seiler ist eine der Betreuerinnen von «Kinderbetreuung zu Hause».
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Ursula Seiler ist eine der Betreuerinnen von «Kinderbetreuung zu Hause».
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Kommt es bei der Kinderbetreuung zu Engpässen, zum Beispiel wegen einer Krankheit, so bietet das Rote Kreuz einen Unterstützungsservice an. Der Bedarf an dieser Dienstleistung steigt dabei stetig.

Was tun, wenn das eigene Kind plötzlich erkrankt und deshalb nicht in die Kita darf, man als Mutter aber zur Arbeit muss und sich auf die Schnelle keine Betreuung im privaten Rahmen organisieren lässt? Zum Beispiel weil die Mutter alleinerziehend ist oder es an einem sozialen Netzwerk fehlt? In solchen Fällen hilft der Service «Kinderbetreuung zu Hause» des Roten Kreuzes.

Schnelle Reaktionszeit

«Meldet sich eine Frau in einer solchen Situation bei uns, so versuchen wir innerhalb weniger Stunden, mit unseren ausgebildeten Betreuerinnen eine Lösung zu finden», erklärt Beatrice Furrer. Furrer koordiniert die «Kinderbetreuung zu Hause» beim Roten Kreuz Oberwallis. «Selbiges gilt auch, wenn zum Beispiel die Mutter erkrankt und das Kind deshalb betreut werden muss oder die Tagesmutter kurzfristig ausfällt. Wir bieten Hand, damit Situationen entschärft und mit unseren Einsätzen die Kinderbetreuung gewährleistet werden kann, bis eine langfristige Lösung gefunden wird.» Die Betreuerinnen kümmern sich dann während der Abwesenheit der Mutter um das Kind. Um den Anforderungen der vielfältigen Betreuungssituation gerecht werden zu können, durchlaufen die Betreuerinnen ein internes Ausbildungsprogramm und absolvieren jähr­liche Weiterbildungen.

Ergänzung zur Spitex

Rund 32 Familien nehmen den Service des Roten Kreuzes im Oberwallis derzeit in Anspruch. Dabei sind die Einsätze der Betreuerinnen teilweise sehr spontan, können aber auch längerfristig sein. «Ein chronisch erkranktes Kind wird zwar von der Kinderspitex gepflegt», erklärt Beatrice Furrer. «Das Rote Kreuz Wallis bietet jedoch den Eltern Entlastung an, sodass diese Zeit für sich haben oder mit den anderen Kindern etwas planen und unternehmen können, was sonst nicht möglich wäre.» In solchen Fällen könne es vorkommen, dass die Entlastung über längere Zeit in regelmässigen Abständen organisiert werde. «Das Wissen darum, dass wir als Entlastung zu Verfügung stehen, kann stark dazu beitragen, dass die Situation innerhalb der Familie entspannter ist, als sie es ohne unseren Service wäre», führt Furrer aus.

Zunehmender Bedarf

Der Service richtet sich an alle Eltern aus allen Schichten. Daher soll das Angebot auch nicht zu einer Kostenfrage werden. Erkrankt ein Kind, so kostet die Betreuungsstunde fünf Franken. Bei unvorhergesehenen Situationen, etwa wenn die Eltern krank sind oder wenn beispielsweise ein Termin anfällt, an den die Kinder nicht mitgenommen werden können, beträgt der Preis für die Betreuungsstunde zehn Franken. «Um diese Preise anbieten zu können, sind wir natürlich auf Spenden angewiesen», sagt die Projektkoordinatorin. «Zudem versuchen wir derzeit eine Zusammenarbeit mit den Gemeinden aufzugleisen, um für die nötige finanzielle Stabilität zu sorgen.» Der Kanton wie auch Spital Wallis und weitere Betriebe sind bereits heute Partner des Roten Kreuzes Wallis. Diese übernehmen für ihre Angestellten eine bestimmte Stundenzahl, wenn die Kinder krank sind, damit ihre Arbeitnehmer unbesorgt ihrer Arbeit nachgehen können. Denn, so Beatrice Furrer, man stelle fest, dass der Bedarf an der Kinderbetreuung zu Hause zunehme. «Auch im Oberwallis verändern sich die familiären Strukturen und vielen, die hier arbeiten und aus anderen Kantonen oder Ländern kommen, fehlt das soziale Netz. Das führt dazu, dass auch bei uns viele Elternteile froh sind, bei Bedarf auf unsere Dienstleistung zurückgreifen zu können.»

Martin Meul

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