Wallis | Täglich werden mehrere Hundert Haustiere vermisst

Wenn Tiere plötzlich verschwinden

Acht von zehn vermissten Tieren sind Katzen.
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Acht von zehn vermissten Tieren sind Katzen.
Foto: Michael74/pixelio.de

Quelle: RZ 0

Was tun, wenn der geliebte Stubentiger plötzlich verschwindet? Wie verhält man sich richtig, wenn ein fremdes Haustier zuläuft? Was viele nicht wissen: Melden ist gesetzliche Pflicht.

Täglich werden in der Schweiz mehrere Hundert Haustiere als vermisst gemeldet. So hat die Schweizerische Tiermeldezentrale (STMZ) im vergangenen Jahr schweizweit über 22 000 Vermisst- und Fundmeldungen verarbeitet – Tendenz weiter steigend. Die Internetseite der Non-Profit-Organisation verzeichnet über 1,2 Millionen Besucher im Jahr. Dank der Hilfe von über 30 000 freiwilligen Helfern fanden fast 6000 Katzen, über 400 Hunde, mehr als 400 Vögel und nahezu 500 Reptilien wieder nach Hause. Fürs Oberwallis existiert keine gesonderte Statistik. Allein Tierärztin Romaine Werlen verzeichnet in ihrer Praxis in Gamsen jährlich rund 50 Meldungen.

Melden ist Pflicht

Acht von zehn entlaufenen Tieren sind Katzen. Wie verhält man sich richtig, wenn einem ein Kätzchen zuläuft? «Ist das Tier wohlgenährt, so empfehle ich: Bitte nicht füttern», sagt Tierärztin Werlen. Braucht das Tier nämlich Diät- oder Spezialfutter, würde eine falsche Ernährung seine Gesundheit gefährden. Kann das Tier nicht verscheucht werden und bleibt, so muss man wissen: Wer ein scheinbar herrenloses Haustier bei sich aufnimmt, ist laut Gesetz dazu verpflichtet, den Fund zu melden. Wer diese Anzeigepflicht unterlässt, der macht sich strafbar. Das Strafgesetzbuch sieht Bussen von bis zu 10 000 Franken vor, obwohl ein so hoher Bussenbetrag noch nie ausgesprochen wurde. Werlen em­pfiehlt, vermisste oder gefundene Tiere bei der STMZ zu melden. Zusätzlich existieren im Facebook Seiten wie «Vermisste - gefundene Tiere Oberwallis» oder «Pet alert Valais» im Unterwallis. Kann der Besitzer innert zwei Monaten nicht ausfindig gemacht werden, darf der Finder das Tier behalten. Ein wichtiger Hinweis für Automobilisten: Wer ein fremdes Tier anfährt, kann dieses zum Tierarzt bringen, ohne Angst zu haben, auf der Rechnung sitzen zu bleiben. Laut Werlen bezahlt die Auto-Haftpflichtversicherung auch mögliche Behandlungskosten beim Tierarzt.

Bessere Chancen dank Chip

Die Chancen, ein vermisstes Tier wiederzufinden, steigen beträchtlich, wenn dieses mit einem Mikrochip (die reiskorngrosse Kapsel wird hinter dem Ohr eingesetzt) gekennzeichnet und dessen Identität in einer Datenbank (Amicus für Hunde / Anis für Katzen) registriert ist. Seit Anfang 2007 ist dies für alle Hunde in der Schweiz obligatorisch, nicht aber für andere Haustiere.

Frank O. Salzgeber

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