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Wie weiter mit der Rehaklinik in Leukerbad?

Existenziell bedroht? Für die künftige Zusammenarbeit mit Spital Wallis muss das RZL wieder Ärzte ausbilden.
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Existenziell bedroht? Für die künftige Zusammenarbeit mit Spital Wallis muss das RZL wieder Ärzte ausbilden.
Foto: RZ

Quelle: RZ 2

Die Rehaklinik in Leukerbad bildet keine Fachärzte mehr aus. Das könnte das Aus für die traditionseiche Einrichtung sein.

Die Rehabilitationsklinik in Leukerbad stand einst stellvertretend für den Erfolg des Bäderdorfes. Über die Landesgrenzen hinaus war die Einrichtung bekannt, Patienten von nah und fern suchten hier Erholung, Therapie und Gesundheit. Doch dieser Tage macht man sich grosse Sorgen um den Fortbestand der einstigen Rheumaklinik und damit auch um einen der grössten Arbeitgeber der Region. Der Niedergang der Klinik begann derweil 2007. Der Grosse Rat lehnte es damals ab, die Rehaklinik in Leukerbad zu kaufen und in das heutige Spital Wallis zu integrieren. In der Folge ging die Klinik an eine Gesellschaft mit Sitz im Ausland. Diese begann schnell damit, die Klinik finanziell auszuschlachten, vor allem die Personalhäuser wurden mit Gewinn weiterverkauft. Daneben wurden auch das Angebot und der Personalbestand abgebaut. Arbeiteten einst bis zu 170 Personen in der Klinik, sind es heute gerade noch 70. Dies macht dem Leuker SP-Grossrat Reinhold Schnyder grosse Sorgen, weshalb er vom Staatsrat Antworten zur Zukunft der Klinik haben möchte. «Die Rehaklinik in Leukerbad ist von grosser wirtschaftlicher Bedeutung für das Dorf und die Region», sagt Schnyder. Schnyder will darum Auskunft darüber, welchen Wert der Staatsrat der Klinik noch beimisst und ob man eventuell bereit sei, die Region mit Kompensationsmassnahmen wirtschaftlich zu stärken.

Ärzteausbildung entscheidend

Der SP-Grossrat bezieht sich dabei auf den Entscheid des Kantons, der Reha­klinik Leukerbad bei der Spitalplanung nur 20 Betten statt der geforderten 39 zugestanden zu haben. «Zudem hat man mit der Eröffnung der Rehastation im Spital Brig mit 10 Betten den Standort Leukerbad weiter geschwächt», gibt Reinhold Schnyder zu bedenken. Aus Gesundheitskreisen heisst es jedoch, dass der Entscheid, der Rehaklinik Leukerbad weniger Betten zuzugestehen, vor allem durch die nicht mehr vorhandene Ausbildung von Ärzten motiviert gewesen sei. Tatsächlich werden in der Klinik seit August 2013 keine Assistenzärzte mehr zu Fachärzten ausgebildet, wie das zuständige Schweizerische Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung SIWF bestätigt. Die Ausbildung von Ärzten dürfte derweil aber für den Fortbestand der Klinik, vor allem als Leistungserbringer für Spital Wallis, von zentraler Bedeutung sein. In der Spitalplanung 2015 wird nämlich explizit festgehalten: «Die Planungskommission betont die Notwendigkeit, für das Rehazentrum Leukerbad RZL die Akkreditierung für die Ausbildung von Ärzten mit Blick auf die nächste Planung zu erhalten.» Mit anderen Worten: Bildet das RZL bei der nächsten Spitalplanung des Kantons keine Ärzte aus, wird es wohl keinen Leistungsauftrag vom Kanton mehr geben, was für die Klinik eine grosse Herausforderung darstellen dürfte. Wann die nächste Spitalplanung im Wallis ansteht, ist derzeit noch unbekannt, in spätestens drei bis vier Jahren dürfte es aber so weit sein.

Kein Bemühen um Akkreditierung

Bis jetzt hat sich die Rehaklinik noch nicht darum bemüht, diese wichtige Akkreditierung wiederzuerlangen. «Seit wir der Klinik im August die Akkreditierung als Weiterbildungsstätte von Ärzten entzogen haben, haben wir in dieser Angelegenheit nichts mehr gehört», bestätigt Christoph Hänggeli, Geschäftsführer des SIWF. «Um die Akkreditierung wiederzuerlangen, muss das Rehazentrum Leukerbad ein entsprechendes Gesuch mit einem Weiterbildungskonzept einreichen.» Sollte dies geschehen, könnte die Akkreditierung als Weiterbildungsstätte inert weniger Monate erfolgen.

Die Klinik schweigt

Ob und wann die Klinik sich um eine erneute Akkreditierung bemühen will, ist derzeit nicht bekannt. Bis Redaktionsschluss lag der RhoneZeitung keine Stellungnahme der Klinikleitung zur künftigen Strategie vor. SPO-Grossrat Reinhold Schnyder macht sich jedoch seine eigenen Gedanken. So schreibt er in seiner Frage an den Staatsrat: «Auch Investitionsentscheide der privaten Klinik lassen Zweifel aufkommen, ob die Klinik als solche mittelfristig Bestand haben wird.» Damit meint Schnyder einen nach seinen Angaben 9 Millionen Franken teuren Bau eines SPA-Bereichs in der Klinik. Schnyder hofft nun, dass er in der zweiten Jahreshälfte­ Antworten­ auf seine Fragen erhält. Nicht zuletzt auf jene, ob die Regierung und das Gesundheitsdepartement überhaupt in Kontakt mit den Eigentümern der Klinik stehen.

Martin Meul

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Kommentare

  • Frank Griessmann - 113

    Solche Lügenmärchen sind extrem peinlich. Nichts!!!gar Nichts!!!!, weder Mitarbeiterzahlen noch Investitionszahlen noch der ganze Rest sind auch nur annähernd wahr. Es ist eine pure Beleidigung für alle angagierten Mitarbeiter der (so heisst sie nämlich wirklich) Leukerbadclinic.

    Schade das sich die RZ auf so ein billiges Niveau herabgelassen hat....

  • Hans Fritz - 71

    Was die RZ da schreibt ist einfach lächerlich - ich hoffe für diese Lügen wird sie noch dran kommen !!! Frechheit

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