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«Wir setzen auf Qualität, nicht Quantität»

Architekt Guido Sprung, Pflegedienstleiterin Marie-Therese Albrecht-Grichting und Heimleiter Benno Tscherrig.
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Architekt Guido Sprung, Pflegedienstleiterin Marie-Therese Albrecht-Grichting und Heimleiter Benno Tscherrig.
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Das Alters- und Pflegeheim «Emserberg» in Unterems feiert am 6. September mit einem Tag der offenen Tür seine Total­revision. Die RZ war auf dem Emserberg auf Besuch.

Vor über dreissig Jahren vom Domherrn Emil Tscherrig von der Stiftung «la residence» erbaut, diente das jetzige Alters- und Pflegeheim vier Nonnen eines deutschen Ordens als Anbettungskloster. Der Domherr setzte sich speziell für die Begdörfer ein und wollte den betagten Menschen eine Möglichkeit bieten, im Dorf zu bleiben. Die deutschen Schwestern entschieden sich daraufhin, die Betreung zu übernehmen. Etappenweise erweiterte man das Gebäude rund um die Kapelle, bis es 1981 fertiggestellt war. Das Heim wurde danach bis 2011 von den Nonnen zusammen mit dem Pflegepersonal geführt. Die Zeiten haben sich seither geändert. Die Anforderungen und Bedürfnisse sind gestiegen. Die Zeit für eine Veränderung war gekommen.

Ein strategischer Umbruch

«2011 hätten wir die Betriebsbewilligung ein letztes Mal für 5 Jahre erhalten. Unser Heim entsprach nicht mehr den strengen kantonalen Richtlinien», erzählt Heimleiter Benno Tscherrig. Der Stiftungsrat entschied sich dann für einen Umbau und eine strategische Neuorientierung. «In der Planung haben wir uns entschieden, nicht auf Quantität, sondern auf Qualität zu setzen», sagt Tscherrig. Dieser Entscheid wurde auch im Bewusstsein gefällt, dass das Heim immer in Konkurrenz mit den grossen Altersheimen im Talgrund stehen wird. «Mit der Qualität und der wunderschönen Umgebung können wir definitiv punkten. Im Bereich Infrastruktur und Personal stehen wir ebenfalls hervorragend da. Das sind unsere Trümpfe, und damit können wir in Zukunft mit jedem Heim konkurrenzieren», sagt Tscherrig sichtlich stolz. Aus diesem Grund entschieden sich die Verantwortlichen auch dazu, die vorhandenen 22 Betten beizubehalten, diese dafür aber umfangreich zu sanieren und zu vergrössern. Um sich zusätzlich von anderen Heimen abzugrenzen, will man in Unterems in Zukunft vor allem auf die Kernkompetenz Demenz setzen. Die Infrastruktur wurde mit dem Umbau bereits entsprechend eingerichtet. Künftig wird auch das Personal mit Aus- und Weiterbildungen an die anspruchsvollen Bedürfnisse der Demenzkranken angepasst. «80 Prozent unserer Bewohner sind Demenzkranke. Trotzdem ist unser Heim hier nicht nur auf Demenzkranke ausgerichtet», sagt die Pflegedienstleiterin Marie-Therese ­Albrecht-Grichting.

Umbau erfolgreich

Zwischen 2012 und 2015 wurde das Heim in drei Etappen totalrenoviert. Im Zuge der strategischen Neuorientierung wurden die Zimmer vergrös­sert, mehrere Gemeinschaftsräume geschaffen sowie diverse Anpassungen im und um das Heim vorgenommen. Gesamtkosten: 5,5 Millionen. Auch die unmittelbare Umgebung des Heims wurde aufgrund des Umbaus neu gestaltet. Genauer gesagt handelt es sich um die Realisierung eines rund 150 Meter langen Gehweges für die Bewohner. «Die Idee mit dem Weg stand schon lange im Raum, konnte aber aus finanziellen Gründen während der Totalsanierung nicht realisiert werden», sagt Tscherrig. Trotzdem spielte der Gedanke einen Gehweg zu realisieren, bei der Heimleitung und beim Personal immer wieder eine Rolle. Aus diesem Grund entschloss man sich auf einem anderen Weg das Projekt zu realisieren, und die Kosten von 300 000 Franken durch Sponsoring zu decken. «Wir haben bereits einen Drittel der Kosten zusammen und hoffen auf weitere Spenden in der Zukunft», so der Heimleiter. «Der neue Spazierweg rund um den «Chriiduhubil» ist rollstuhlfreundlich und damit optimal für die Bewohner. Zudem befindet sich im Osten des Weges eine Ausblickplattform mit Blick auf das Rhonetal», erklärt Architekt Guido Sprung.

Christian Berchtold

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