Bern/Region | Andreas Kleeb vom Kernteam «No Billag»

«Wir wollen der SRG nicht den Stecker ziehen»

Andreas Kleeb: «Nur ein Ja bringt den gewünschten Wandel.»
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Andreas Kleeb: «Nur ein Ja bringt den gewünschten Wandel.»
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Wird die «No Billag»-Initiative angenommen, muss sich die Schweizer Medienlandschaft neu aufstellen. Andreas Kleeb, Mitglied Kernteam «No Billag», über die Beweggründe der Initiative.

Andreas Kleeb, wann haben Sie letztmals das Programm von SRF eingeschaltet?
Am Sonntagvormittag habe ich mir den «Basler Zeitung Standpunkt» angesehen. Gerade im Info-Bereich macht der staatliche Sender SRF viele gute Sendungen.

Trotzdem wollen Sie der SRG den Stecker ziehen. Warum eigentlich?
Das ist eine weitverbreitete falsche Meinung. Wir wollen der SRG nicht den Stecker ziehen, sondern die Zwangsgebühren abschaffen, sodass auch die SRG abspeckt und sich neu erfindet. Die Zuschauer werden dann letztlich darüber entscheiden, welche Sendungen sie in Zukunft sehen wollen oder nicht.

Bei einer Annahme der «No Billag»-Initiative würde das sogenannte «Bezahlfernsehen» den Konsumenten doch weit teurer zu stehen kommen als die heutigen Gebührengelder?
Das ist ein Irrglaube. Das sogenannte «Pay TV» ist ja schon heute in den Bereichen Sport, Unterhaltung und Dokumentationen im Trend. Die Medientrends zeigen, dass dies in naher Zukunft auch im Bereich Information sehr wichtig wird. Genau hier setzt unsere Initiative an: Der Fernsehkonsument zahlt für das, was er auch sehen will. Bei den Billag-Gebühren werden aber alle für alles zur Kasse gebeten, ob sie konsumieren oder nicht. Das wollen wir ändern.

Zwei Wochen vor der Abstimmung haben laut Tamedia-Umfrage die Gegner der «No Billag»-Initiative die Nase vorn. 61 Prozent der Befragten sagen klar oder eher Nein zur Vorlage. Schwimmen Ihnen die Felle davon?
Nein, wir werden bis am Abstimmungswochenende für unsere Initiative weibeln. Was die Umfragezahlen angeht, lassen wir uns nicht beunruhigen. Viele Befürworter der «No Billag»-Initiative halten sich mit ihrer Meinung in der Öffentlichkeit zurück. Die Erfahrung bei früheren Abstimmungen zeigt aber, dass die Umfragewerte nicht immer der Realität entsprechen müssen.

Mit anderen Worten, Sie sind zuversichtlich, dass Ihre Initiative angenommen wird…
Natürlich. Die Vorlage ist eine einmalige Chance, um etwas zu bewirken. Nur ein Ja bringt den gewünschten Wandel. Wenn unsere Initiative abgelehnt wird, ändert sich nämlich nichts. Auch das angekündigte Sparprogramm von 50 Millionen Franken der SRG nimmt sich im Verhältnis zu den 1,6 Milliarden Franken Gebührengeldern sehr bescheiden aus. Darum muss gehandelt werden. Ein Ja zu «No Billag» macht das möglich.

Walter Bellwald

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