Saas-Grund | Der Gemeinde stinkts

Wirbel um Saaser Mist

In Saas-Grund wird immer wieder Kuhmist falsch entsorgt.
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In Saas-Grund wird immer wieder Kuhmist falsch entsorgt.
Foto: Thomas Max Müller/pixelio.de

Quelle: RZ 0

Immer wieder falsch entsorgter Kuhmist verärgert die Gemeinde. Um den «Übeltäter» zu überführen, soll der Mist sogar im Labor untersucht werden.

An sich sind die Regeln bekannt: Kuhmist gehört auf die Wiesen verteilt, auf Mistplatten gelagert oder aber sachgerecht in einer Biogasanlage entsorgt. In Saas-Grund nimmt man es damit aber offenbar nicht so genau. Denn dort landet immer wieder überschüssiger Kuhmist verbotenerweise in der Grünabfuhr. Ganz zum Leidwesen der Gemeinde. «Ab sofort werden wir Kontrollen durchführen, um den Verursacher ausfindig zu machen», sagt Gemeindepräsident Bruno Ruppen. Er gehe davon aus, dass es sich immer um den gleichen handle.

Laboranalyse soll Übeltäter überführen

Zum Hintergrund: Zwischen Saas-Grund und Saas-Almagell befinden sich mehrere Mistplatten, welche die Gemeinde an die einheimischen Bauern vermietet. Gleich daneben befindet sich die öffentliche Deponie für Grünabfälle, auf welcher der besagte Mist entsorgt wird. Laut Ruppen handelt es sich ausschliesslich um Kuhmist. «Somit ist der Verursacher bei unseren acht einheimischen Kuhbauern zu suchen.» Einen auswärtigen Bauer hingegen schliesst er eher aus. Die Gemeinde greift jetzt durch und wird beim nächsten Vergehen Kotproben entnehmen, welche dann mit Proben der acht Höfe durch das Kantonslabor verglichen werden. «Damit kann der Mist exakt zugeordnet werden und der Fehlbare wird gebüsst», sagt Ruppen. Besteht dafür eine gesetzliche Grundlage? «Wir werden sicher sämtliche Kosten, welche durch die Proben entstehen, auf den Fehlbaren abwälzen», sagt er. Ob die Busse rechtlich standhalte, sei in der Tat fragwürdig. «Aber gewisse Kompetenzen hat der Gemeinderat dafür schon», sagt Ruppen.

Gewässerschutz im Vordergrund

Was aber ist das konkrete Problem der falschen Entsorgung? Dagegen sprechen mitunter auch fachliche Aspekte. «Mist sollte eigentlich der Natur rückgeführt werden, damit für einen geschlossenen Nährstoffkreislauf gesorgt ist», sagt der Berater beim kantonalen Amt für Viehwirtschaft, Matthäus Schinner. Zudem sei ein Bauernhof ein Betrieb, welcher selber für die fachliche Entsorgung verantwortlich sei. «Es ist auch nicht auszuschliessen, dass bei unsachgerechter Lagerung oder Entsorgung Reste von Mist ins Grundwasser gelangen können», sagt Schinner. Darum gehöre dieser sach- und zeitgerecht auf Wiesen oder Mistplatten.

Peter Abgottspon

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