Leukerbad/Albinen | Gemeinde Albinen interveniert

Wirbel um Wasserleitungen

Die Aushubarbeiten am Speichersee sind im Gang.
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Die Aushubarbeiten am Speichersee sind im Gang.
Foto: Walliser Bote

Unansehnlich: Die Wasserleitungen hängen über die Felswand hinunter.
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Unansehnlich: Die Wasserleitungen hängen über die Felswand hinunter.
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Die Wasserleitungen für den Speichersee der Torrentbahnen wurden nicht planmässig verlegt. Jetzt droht sogar ein Baustopp.

Seit zwei Wochen sind die Aushub­arbeiten für den neuen Speichersee auf Torrent im Gang. Mit dem Wasser aus dem See soll die neue Beschneiungsanlage für die Tor­rentbahnen gespiesen werden. Das ganze Beschneiungsprojekt kostet acht Millionen Franken und soll bereits im kommenden Winter in Betrieb genommen werden.

Unansehnliches Bild

Um die Wasserversorgung des 65 000 Kubikmeter fassenden Speichersees zu garantieren, muss während der ersten Saison auf das Netz der Trinkwasserversorgung in Al­binen zurückgegriffen werden. Das für die Beschneiung notwendige Wasser wird über zwei Leitungen zum Speichersee gepumpt, die von der Dala bis hinauf zur Talstation der Gondelbahn im Fels verlaufen sollen. Ein entsprechendes Gesuch der Gemeinde Leukerbad als Bauherr wurde von der Gemeinde Al­binen bewilligt. Das Problem: Nach Ausführung der Arbeiten treten nach zwei Dritteln der Strecke die beiden Leitungen aus dem Fels heraus und hängen nun über die Felswand hinunter.

Nicht akzeptabel

Für den zuständigen Albiner Gemeinderat Marcel Hermann eine schwierige Situation. «Das können wir so nicht akzeptieren», sagt Hermann. «Entweder müssen neue Sondierungsbohrungen gemacht werden und die Leitungen wie ursprünglich vorgesehen durch den Felsen gezogen werden, oder es muss eine alternative Lösung her.» Dabei denkt Hermann an eine Konstruktion, die Leitungen mit einem Gitter abzudecken und anschliessend mit Spritzgussbeton optisch an das Terrain anzupassen. Das wiederum hätte ein Abänderungsgesuch zur Folge. Momentan sei man dabei, zusammen mit den Verantwortlichen der Torrentbahnen eine vernünftige Lösung zu finden. «Sollten wir keine Einigung finden, dann bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als einen Baustopp zu verhängen», so Hermann weiter. Trotzdem hofft der zuständige Gemeinderat auf eine Lösung, nicht zuletzt auch deshalb, weil die Gemeinde Albinen ein Grossaktionär der Torrentbahnen ist.

Anpassungen vornehmen

Inzwischen wurde auch die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz auf den Plan gerufen. Für Geschäftsleiter Raimund Rodewald ist die Sachlage klar: «So was ist aus unserer Sicht nicht zu tolerieren und muss in Ordnung gebracht werden. Es kann doch nicht angehen, dass an einem viel begangenen Weg und in der Nähe der Touristenattraktion der Albinenleitern offene Leitungsrohre für eine Beschneiung an einer Felswand herabhängen, die so gar nicht bewilligt wurden. So setzt man die Qualität des Sommertourismus aufs Spiel.» Christian Grichting, Gemeindepräsident von Leukerbad und Verwaltungsratspräsident der «My Leukerbad AG», unter deren Dach die Torrentbahnen seit diesem Juni sind, stellt klar, «dass die Bauarbeiten noch gar nicht abgeschlossen sind. Zudem mussten wir aus technischen Gründen ein paar Anpassungen am Leitungsverlauf vornehmen, weil es nicht anders geht.» Das weitere Vorgehen sei mit den Gemeindeverantwortlichen von Albinen abgesprochen. «Die Arbeiten werden bis im Oktober fertiggestellt und dann wird das Resultat beurteilt», so Grichting.

Walter Bellwald

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