Zermatt | Neue Gewichstlimite auf der Strasse Täsch-Zermatt sorgt noch immer für rote Köpfe

Wirbel um Zermatter Güterverkehr

Ein Schwertransporter verkehrt auf der Strasse von Täsch nach Zermatt.
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Ein Schwertransporter verkehrt auf der Strasse von Täsch nach Zermatt.
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Wegen der tieferen Gewichts­limite für die Strasse Täsch – Zermatt befürchtet der örtliche Gewerbeverein höhere Transportkosten. Das sorgt innerhalb des Vereins für heftige Reaktionen.

«Unsichere Zukunft für Zermatt Unplugged», titel­te die RZ vor einiger Zeit. Der Artikel thematisierte die Reduktion der Gewichtslimite für die Strasse Täsch – Zermatt und die daraus resultierenden Auswirkungen. Demnach darf der Strassenabschnitt seit Anfang Jahr nur noch von Fahrzeugen mit einem Maximalgewicht von 26 Tonnen befahren werden. Das mit Folgen für das alljährlich stattfindende Musikfestival Zermatt Unplugged. Demnach übersteigen zahlreiche für dessen Transport notwendigen Sattelschlepper die neu eingeführte Gewichtslimite bei Weitem. Die Zukunft des Anlasses sei damit nicht gesichert, sagte ein OK-Mitglied. Und der Zermatter Gewerbeverein befürchtet negative wirtschaftliche Auswirkungen. Die Bahntransporte würden immer teurer und gleichzeitig werde die Gewichtslimite auf der Strasse reduziert. Das wirke sich letztendlich negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit aus. Zermatt werde so künstlich verteuert.

«Dolchstoss in unseren Rücken»

Die Aussagen sorgten beim Vereinsmitglied «Alpin Cargo» für heftige Reaktionen. Der Logistikpartner der MGBahn äusserte seinen Unmut in einem Brief an den Vereinsvorstand, welcher der RZ vorliegt. «Die Aussage, dass Bahntransporte mehr kosten, ist absolut unqualifiziert und entbehrt jeglicher Grundlage», heisst es. «‹Alpin Cargo› handelt individuelle, marktkonforme und faire Tarife aus. Wäre dem nicht so, würden nicht die Hälfte aller Zermatter Güter per Bahn transportiert werden. Deshalb ist es unverständlich, dass im Namen des Gewerbevereins und ohne Rücksprache mit uns eine solche geschäftsschädigende Aussage gemacht wird. Wir empfinden das als Dolchstoss in unseren Rücken.» «Alpin Cargo» sei zudem grosszügiger Sponsor von Zermatt Unplugged und man leiste mit dem Transport von Entsorgungsgütern einen wichtigen Beitrag zur Abfallentsorgung. (ohne Gewinnabsichten). «Mit dem Schreiben möchten wir unsere Enttäuschung über Ihr Verhalten uns gegenüber in der Öffentlichkeit zum Ausdruck bringen», heisst es.

Gewerbeverein wehrt sich

Die Antwort des Gewerbevereins erfolgte postwendend. Auch dieser Brief liegt der RZ vor: «Wir bedauern sehr, dass die Aussagen bei Ihnen für derartiges Kopfschütteln gesorgt hat. Ihr Unternehmen war klar nicht im Schussfeld der Argumentation, ist aber genannt worden, da das Zermatter Gewerbe bei einer Verschlechterung der Strassensituation und den daraus folgenden Beschränkungen immer stärker von Ihrem Unternehmen abhängig wird. So sorgt der Kanton mit seinen Entscheiden dafür, dass kein fairer Wettbewerb stattfinden kann und zwingt uns somit Ihr Unternehmen direkt auf. Er sorgt schliesslich für eine Monopolstellung von ‹Alpin Cargo›. Ein Protektionismus liegt weder in Ihrem noch in unserem Interesse. Der Gewerbeverein ist verpflichtet, für seine Mitglieder die bestmöglichen Konditionen auszuhandeln.» Beide Seiten tendieren auf Anfrage auf ein Gespräch und eine gemeinsame Lösung.

Peter Abgottspon

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