Eishockey | Oberwalliser in der NLA

Yannick Herren entzückt die NLA

Oberwalliser Power auf Waadtländer Eis: Yannick Herren stürmt mit der Nummer 11.
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Oberwalliser Power auf Waadtländer Eis: Yannick Herren stürmt mit der Nummer 11.
Foto: HC Lausanne

Quelle: RZ 0

Er ist der Überflieger in der NLA. Yannick Herren steht mit dem HC Lausanne an der Tabellenspitze. Seine persönliche Bilanz: mehr als ein Skorerpunkt pro Spiel.

Die Mehrheit der 15 567 Zuschauer in der PostFinance-Arena in Bern sind mucksmäuschenstill. 25 Minuten sind gespielt zwischen Schweizer Meister SC Bern und dem HC Lausanne. Die Waadtländer führen mit 2:0-Toren. Der Doppeltorschütze: Yannick Herren (25). Nach dem 3:2-Sieg nach Verlängerung am vergangenen Freitag wird er in die SRF-Kamera sagen: «Wenns löift, de ­löifts.» Ihm gelingt derzeit alles. Und das ist kein Zufall.

Bester Schweizer Skorer der Liga

Rückblick: Als Yannick Herren – damals keine 20 Jahre jung – die Schlittschuhe für den EHC Visp schnürt, rät ihm der damalige EHC-Präsident (Viktor Borter, die Red.) zu einem Wechsel nach Kloten. Nicht etwa, weil er ihn weghaben will, sondern, weil er überzeugt ist, dass Herren fernab der Heimat den Knoten richtig platzen lässt. Borter behält recht. Nach einer lehrreichen Zeit in Kloten liegt für den Oberwalliser im Frühling 2014 das Angebot vom HC Lausanne auf dem Tisch. Er unterschreibt für zwei Jahre. In Lausanne wird das Talent von Herren dann schnell erkannt, weshalb der Vertrag bereits im vergangenen Herbst um vier Jahre bis Ende Saison 2019/2020 verlängert wird. Herren dankt für das Vertrauen mit Toren. Seine eindrückliche Bilanz: neun Skorerpunkte (5 Tore/4 Assists) in acht Spielen. Damit ist er zurzeit bester Schweizer Spieler. Nur die Ausländer Klasen (Lugano, 12 Skorerpunkte) und Arcobello (Bern, 11) haben mehr Punkte erzielt als der Oberwalliser. Herren hebt deswegen jedoch nicht ab: «Ich spiele gerne Eishockey, wie viele Punkte ich während einer Saison erziele, ist zweitrangig», sagt er der RZ.

Mehr Tore dank neuem System

Dass sein Klub, der HC Lausanne, derzeit von der Tabellenspitze grüsst, ist für ihn kein Zufall: «Wir spielen defensiv sehr solid und trauen uns nun auch offensiv etwas zu.» Ein durchdachtes Defensivkonzept haben die Waadtländer vom dänischen Trainer Heinz Ehlers erhalten, der das Team bis Ende Saison 2016 trainiert hat. Zum Saisonstart zeigen die Westschweizer aber auch offensiv attraktives Eishockey. Dies hat wohl auch mit dem Trainerwechsel zu tun. Der Kanadier Dan Ratushny scheint den Mix zwischen Abwehr und Angriff gefunden zu haben, was Herren in die Karten spielt. «Das Spielsystem entspricht meinem Spielstil, ich komme in dieser Saison bisher vermehrt zu Chancen und kann mehr aufs gegnerische Tor schiessen», sagt er. Herren ist bekannt für seine gute Schusstechnik. Vor zwei Jahren sagte er im «Blick»: «Ich übe im Anschluss an die Trainings immer noch Schüsse für mich und schiesse im Sommer täglich rund 100 Pucks in ein Tor.» Und noch etwas mache ihn derzeit so stark. Im Gegensatz zu der Zeit in Kloten spüre er in Lausanne mehr Vertrauen.

Saisonziel bleibt unverändert

Der HC Lausanne ist gut beraten, vorne zu skoren und fleissig Punkte zu sammeln. Denn: Vergangene Saison verpasste man die Playoffs, obwohl man nach der regulären Saison gleich viele Punkte auf dem Konto hatte wie der SC Bern auf Rang 8. «Unser Ziel ist die Playoff-Qualifikation, daran ändert der gute Saisonstart nichts», sagt Herren. Der Oberwalliser weiss, dass es während einer Saison Höhen und Tiefen gibt und ist überzeugt, dass «sein» HC Lausanne nun von keinem Verein unterschätzt wird. «Wir erwarten, dass unsere Gegner mit einer besonderen Motivation gegen uns spielen werden, da uns der Saisonstart derart gut gelungen ist.» Was wird er dagegen tun? «Fokussiert bleiben, Spiel für Spiel nehmen und die Freude am Sport behalten.» Herren ist keiner, der abhebt. Auch nicht nach einem persönlich tollen Saisonstart und nachdem er vor Wochenfrist Meister Bern fast im Alleingang «abschoss». Und dann doch: «Das Gefühl in Bern vor dieser Kulisse zu gewinnen, ist einfach super.»

Simon Kalbermatten

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