Zermatt | Ankunft inmitten der Industriezone

Zermatt will neue Skipiste

Hier am äussersten Dorfrand im Wald (l.) ist die neue Piste geplant.
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Hier am äussersten Dorfrand im Wald (l.) ist die neue Piste geplant.
Foto: RZ

Quelle: RZ 0

Aus dem Skigebiet «Sunn­egga» soll eine neue Talabfahrt gebaut werden. Diese endet inmitten der Industriezone im Quartier «Spiss». Dazu ist vorgängig noch eine Zonenänderung nötig.

Bis vor zwei Jahren erfolgte die Talabfahrt vom Skigebiet «Sunnegga» ins Dorf auf dem Riedweg. In der Folge wurde als zusätzliche Alternative die Piste «Howete» gebaut. Gleichzeitig stellte sich heraus, dass der Riedweg künftig nicht mehr länger doppelt genutzt werden darf (Skifahrer und Fussgänger). Laut dem CEO der Zermatt Bergbahnen Markus Hasler ist dies definitiv ab dem Winter 2018 der Fall: «Mit der Konsequenz, dass die Pisten und Restaurants im ‹Ried› nicht mehr ans Pisten- und Bahnnetz angeschlossen sein werden.»

Neue Piste «Windegga»

Damit das nicht geschieht, soll eine weitere ­Piste über die «Windegga» gebaut werden. Für deren letzten Abschnitt ist eine Umzonung nötig, welche an der Urversammlung im Juni behandelt wird. Laut Hasler präsentiert sich die Linienwahl wie folgt: Vor der Abzweigung zur Piste «Howete» sticht diese in gerader Richtung nördlich an der «Windegga» vorbei und endet weiter unten im Quartier «Spiss», südlich neben dem bestehenden Kleinkaliber-Schiessstand. Dieser befindet sich talauswärts auf der rechten Seite, inmitten der Zermatter Industriezone und am äussersten Dorfrand. Will heissen: Nachdem die Gäste die Skier abgeschnallt haben, müssen diese am Schlachthaus, der stillgelegten Kehrichtverbrennungsanlage und weiteren Industriebauten vorbei zurück ins Dorf geführt werden. Dieser Teil ist zudem nicht direkt an das örtliche Busnetz angeschlossen. Ferner verläuft in unmittelbarer Nähe die stark frequentierte ­Zufahrtsstrasse nach Täsch. Wie Hasler erklärt, sei man sich diesen Umständen bewusst und «deshalb wird parallel dazu zusammen mit der ­Gemeinde eine Gesamtlösung ausgearbeitet.»

Piste auf dem Parkhausdach?

Wie könnte die nun konkret aussehen? Gemeindepräsidentin Romy Biner-Hauser verweist auf eine Strategiesitzung des Gemeinderats, welche Ende April stattfinden wird. Ist denn die Rückführung der Gäste durch die Industriezone aus touristischer Sicht überhaupt zumutbar? «Auch dieser Aspekt wird dabei besprochen. Vielleicht ist gerade jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, um das ganze Quartier zu verschönern», sagt sie. Hinsichtlich der künftigen Entwicklung sind ­Biner-Hausers Aussagen allenfalls nicht frei von Hintergedanken. Denn falls eine öffentliche Strasse Täsch – Zermatt eines Tages Wirklichkeit werden sollte (der Zermatter Souverän hat sich in der Vergangenheit an der Urne dafür ausgesprochen), so würde im Bereich der neuen Talabfahrt mutmasslich ein öffentliches Parkhaus erstellt. Damit würde der «Spiss» das Eintrittstor der mit dem Auto anreisenden Gäste bilden. Hört man sich im Dorf um, ist dabei später sogar ein mögliches Pistenende auf dem Parkhausdach vorstellbar. Auch hier lässt sich Biner-Hauser nicht in die Karten blicken: «Wir werden eine Task Force bilden, welche Vorschläge für ein Gesamtkonzept mit allen wichtigen und künftigen Überlegungen und Möglichkeiten ausarbeiten wird.» Die Zermatter Pläne sind sportlich. Denn wie Markus Halser erklärt, soll die neue Talabfahrt pünktlich zum Beginn der Wintersaison 2018/2019 fertig gebaut und in Betrieb sein. Es werde mit Gesamtkosten (Piste und gleichzeitige Schneianlage) von 1,5 bis 2 Millionen Franken gerechnet.

Peter Abgottspon

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