Feuerwehr | Die Milizfeuerwehren sind auf Freiwillige angewiesen.

Zermatter Feuerwehr sucht Nachwuchs

Die Stützpunktfeuerwehr Zermatt ist für bis zu 40 000 Einheimische und Gäste verantwortlich.
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Die Stützpunktfeuerwehr Zermatt ist für bis zu 40 000 Einheimische und Gäste verantwortlich.
Foto: Feuerwehr Zermatt

Quelle: RZ 2

Obwohl im kommunalen Reglement ein Sollbestand von 100 Feuerwehrleuten festgelegt ist, stehen der Zermatter Feuerwehr derzeit nur 75 Feuerwehrleute zur Verfügung.

Die Milizfeuerwehren bilden die Basis der Feuerwehren in der Schweiz. Fast 99 Prozent aller aktiven Feuerwehrleute gehören der Miliz an. Die Rekrutierung von neuen Feuerwehrleuten ist deshalb ein immer wiederkehrendes Thema. Nach Auskunft von Mario Schaller, Kommandant der Stützpunktfeuerwehr Brig-Glis, ist fehlende «Manpower» in den grossen Talgemeinden nicht so ein Problem: «Wir haben einen konstanten Bestand von 110 bis 120 Feuerwehrleuten. Die jährliche Fluktua­tionsrate beträgt jährlich nur etwa 4 bis 5 Personen.» Ganz anders sieht die Situa­tion jedoch in manchen Berggebieten aus, etwa in Zermatt.

Sollbestand zu 75 Prozent erfüllt

Als der neue Kommandant der Stützpunktfeuerwehr Zermatt, Axel Schmidt, am 1. Januar 2016 sein Kommando übernahm, bestand das Korps aus 64 Feuerwehrleuten. Nötig sind aber gemäss kommunalem Reglement ein Sollbestand von 100 Feuerwehrleuten. In der Zwischenzeit konnte zwar der Bestand auf 75 Feuerwehrleute aufgestockt werden. Trotzdem, es braucht viel Aufwand, um die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr Zermatt aufrechterhalten zu können, ist sie in ihrem Einsatzgebiet doch für bis zu 40 000 Einheimische und Gäste zuständig. Schaller glaubt, dass die Abwanderung in den Berggebieten auch zu einer höheren Fluktuationsrate in der Feuerwehr führt. Dazu sei die Neurekrutierung bei einem hohen Anteil an fremdsprachigen Einwohnern schwieriger.

«Zwang ist keine Lösung»

Wie in den meisten Gemeinden existiert auch in Zermatt eine obligatorische Feuerwehrdienstpflicht. Bisher konnte im Matterhorndorf jedoch von Zwangsdienstverpflichtungen abgesehen werden und das soll laut dem Feuerwehrkommandanten auch in Zukunft so bleiben. «Zwang ist keine Lösung», betont Schmidt. «Die Feuerwehr hat über 100 Einsätze pro Jahr, da brauchen wir motivierte Leute. Zwangsverpflichtete Feuerwehrmänner, denen die Einsatzbereitschaft fehlt, bringen uns letztlich gar nichts.» Schmidt appelliert vielmehr an die Vernunft und das soziale Gewissen der Leute, sich wieder vermehrt für das Gemeinwohl zu engagieren. Dem pflichtet auch Schaller bei: «Wir müssen sensibilisieren und die Leute auf den Geschmack bringen. Erzwingen lässt sich nichts.» In Zermatt arbeitet man daran, den Bestand weiter zu erhöhen: «Unser Zwischenziel ist es, bis Mitte 2017 einen Bestand von 80 Feuerwehrleuten zu erreichen», sagt Kommandant Schmidt.

Frank O. Salzgeber

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Kommentare

  • Marcus - 158

    Das hat nichts mit der Entlohnung zu tun. Ich geh einer geregelten Arbeit nach, bei der ich das Geld verdiene, welches ich zum Leben brauch. Ich bin bei der Feuerwehr, weil es Spaß macht und man anderen in der Not helfen kann. Zudem ist es das schönste Hobby, das man sich vorstellen kann.
    Das Problem ist vielmehr die Faulheit gewisser Herren und Damen.

  • Viége - 1712

    Wacht auf und bezahlt den Leuten einen guten Lohn für den Aufwand und die Zeit. Sonst verpflichtet sich in ein paar Jahren keiner mehr für solche Aufgaben.

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