C-Parteien auf der Verliererstrasse

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Michael Kreuzer, amtierender Visper Gemeinderat der SVP, kriegt von allen Seiten auf den Deckel. Kurios dabei: Mit grosser Wahrscheinlichkeit werden er und seine Partei am Sonntag von den Prügelknaben zu den grossen Wahlsiegern in Visp. Der Hintergrund: Die SVP liebäugelt damit, durch den Gewinn eines zweiten Sitzes das Ressort «Öffentliche Sicherheit» zu übernehmen. Damit wollen sie in Visp – vor allem im Quartier Kleegärten – «Ornig schaffen». In einer öffentlich ausgetragenen Schlammschlacht (Details auf Seite 4 und 5) werden Kreuzer und die Visper SVP heftig für ihr Vorgehen im Wahlkampf kritisiert. Besonders brisant: Amtierende Gemeinderäte kritisieren Kreuzer in sozialen Netzwerken. Und sie haben recht! Denn es ist offensichtlich, dass Kreuzers SVP in Visp die öffentliche Sicherheit zum Wahlthema gemacht hat. Die Tatsache, dass Kreuzer jedoch selbst stellvertretender Verantwortlicher in diesem Ressort ist und sich hätte einbringen können, ist dabei selbstdisqualifizierend. Der Wählerschaft wird dies egal sein. Die SVP hat ihr Ziel erreicht: Publicity! Und wird dafür belohnt. Während die SP es einmal mehr nicht geschafft hat, sich öffentlich zu positionieren, haben die C-Parteien in diesem Herbst ganz ungewollt das «Rechtslager» gepusht. Immerhin: In Visp kam so etwas wie Wahlkampfstimmung auf. Das verdient ein grosses Kompliment. Während aus Brig-Glis und Leuk in den vergangenen Tagen und Wochen kaum laute Töne zu vernehmen waren und Naters sich bereits jetzt auf einen – voraussichtlich heiss ausgetragenen – Kampf ums Präsidium einstellt, geben in Visp gleich mehrere Lager Vollgas. Der einzige Profiteur dabei wird jedoch wohl Kreuzers SVP sein, die mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit mindestens einen Sitz gewinnen wird und in vier Jahren einen dritten Sitz in der Lonzastadt anstreben kann. Ob verschmierte Plakate oder Ansprüche über frei werdende Ressorts, was die SVP-Politiker auch machen, es weckt Interesse bei der Bevölkerung. Dadurch steigt ihre Popularität. Anders die C-Parteien. Bis heute hat ein grosser Teil von ihnen nicht kapiert, wie moderne Publicity funktioniert. Kaum ein Leserbrief, in dem sie ihrem Erzfeind SVP nicht Aufmerksamkeit schenken. Dass dies kontraproduktiv ist, haben weder «Schwarze» noch «Gelbe» bisher gemerkt. Aber jammern können sie. Am Sonntag ein weiteres Mal.

Simon Kalbermatten

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