Standpunkt | Gedanken zur Einheit im Wallis

Cher Père Noël, ich wünsche mir eine einzige Amtssprache im Wallis

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Es war ein bewegtes Jahr im Wallis. Es waren mal wieder Wahlen, es wurde debattiert und gestritten, es gab Sieger und Verlierer, Gewählte und Abgewählte. So weit nichts Neues. Aber wenn man so will, haben wir Oberwalliser verloren. Einen unserer Nationalratssitze nämlich. Die Karriere von Thomas Egger in Bundesbern ist Geschichte, dafür «müssen» wir uns für die nächsten vier Jahre von einem weiteren Unterwalliser auf nationaler Ebene vertreten lassen. Für viele meiner Mitbürgerinnen und Mitbürger war das eine Kröte, die nur schwer zu schlucken ist. Die deutschsprachige Minderheit in unseren Gefilden gerät immer mehr unter Druck, sagen sie. Die Unterwalliser würden auf die Belange des oberen Kantonsteils pfeifen, sagen sie. Am besten wäre es daher, wenn wir hier «oben» unser eigenes Ding durchziehen würden, so à la Halbkanton. Das ist nichts Neues. Wird immer mal wieder gefordert, dann nämlich, wenn sich ein paar Oberwalliserinnen und Oberwalliser von unseren französischsprachigen Mitbürgern vermeintlich übervorteilt sehen. Mich macht das aber immer ein bisschen traurig, schliesslich sind wir Walliser gewöhnlich die, die nach aussen hin Einheit und Zusammengehörigkeitsgefühl demonstrieren. Und nun zu meinem Wunsch. Ich wünsche mir, dass alle im Wallis Französisch sprechen würden. Sprache verbindet, fördert die kulturelle Teilhabe und baut Grenzen und Unverständnis ab. Also wäre es doch toll, wenn alle Oberwalliser Französisch sprechen müssten, bei offiziellen Dingen zumindest. Natürlich behalten wir auch unseren einzigartigen Dialekt, aber Französisch sollte die einzige Amtssprache im Wallis sein. Dann hat auch niemand mehr das Gefühl, dass ein Nationalrat einen nicht vertritt, nur weil man ihn nicht richtig versteht, und einen Halbkanton brauchen wir dann sicher auch nicht. Das wäre doch was. Cher Père Noël, kannst Du das möglich machen? Meilleures salutations, ton Martin.

Martin Meul

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