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Das Wallis guckt in die Röhre

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Erst im vergangenen Juni hatte die BLS und mit ihr zusammen die Kantone Wallis und Bern allen Grund zum Feiern: Der zehnte Jahrestag der Inbetriebnahme des Lötschberg-Basistunnels stand auf dem Programm. An den Feierlichkeiten wurde für den weiteren Ausbau des Tunnels geworben. Dann sei es nämlich möglich, von Bern ins Oberwallis den Halbstundentakt einzuführen, frohlockten die Promotoren der BLS. Heute, knapp vier Monate später, ist eine grosse Ernüchterung spürbar. Zwar will der Bund bis 2035 nicht weniger als 11,5 Milliarden ranken in das Bahnnetz der Schweiz investieren. Profitieren wird aber in erster Linie der Grossraum Zürich. Nicht weniger als 6 Milliarden Franken sollen in Ausbauprojekte an den Zürichsee fliessen. Dadurch dürfen sich Reisende, die von Zürich nach Bern, Zug oder Frauenfeld pendeln, über die Einführung des Viertelstundentakts freuen. Demgegenüber schaut das Wallis buchstäblich in die Röhre. Dass der Ausbau des Lötschberg-Basistunnels um mindestens acht Jahre aufgeschoben wird, stösst nicht nur den lokalen Politikern sauer auf. Der 35 Kilometer lange Lötschberg-Basistunnel besteht heute aus einer voll ausgebauten und einer teilweise ausgebrochenen Röhre. Mit einem Ausbau der heute ausgebrochenen, aber bahntechnisch nicht ausgerüsteten Tunnelteile wäre gemäss BLS die Einführung des Halbstundentakts ins Wallis möglich. Dass der Bund nicht auf alle Wünsche der Kantone eingehen kann, ist verständlich. Dass er den Ausbau des Lötschberg-Basistunnels aber links liegen lässt, ist schwer nachzuvollziehen. Denn schliesslich hat das Stimmvolk mit dem Ja zur Neat dem Bund einen klaren Auftrag erteilt. Ohne den Lötschberg-Ausbau guckt nicht nur das Wallis in die Röhre, sondern gehen auch die Ausbaupläne des Bundes in die falsche Richtung.

Walter Bellwald

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