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Wir schaffen das!

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Quelle: RZ 1

Die Meldungen stimmen traurig und nachdenklich: Am französischen Nationalfeiertag steuert ein Attentäter auf der Promenade des Anglais in Nizza einen Lastwagen in die Menschenmenge. 84 Menschen werden dabei getötet.
Vor zwei Wochen verletzt ein 17 Jahre alter Flüchtling bei einem Angriff in einem Regionalzug bei Würzburg fünf Menschen mit einer Axt und einem Messer schwer. Anschliessend wird er von Polizisten erschossen.
Bei einem Amoklauf im Olympia-Einkaufszentrum in München werden neun Menschen getötet. Weitere Personen werden zum Teil schwer verletzt.
In Ansbach zündet ein Selbstmordattentäter bei einem Musikfestival eine Nagelbombe und kommt dabei ums Leben. Nur mit viel Glück sind keine weiteren Opfer zu beklagen. Gleichentags tötet ein 21-jähriger Asylbewerber in Reutlingen eine Frau mit einem Hackmesser. Zwei weitere Personen kommen mit Verletzungen davon.
Einer, der direkt vor Ort von den Anschlägen berichtet hat, ist Fernsehjournalist Adrian Arnold. Der Briger arbeitet seit zwei Jahren als SRF-Korrespondent in Deutschland. Im Frontalinterview (s. Seiten 14 und 15) sagt Arnold, wie er über die Angriffe denkt, spricht über die politische Flüchtlingsdebatte und warum er Grossveranstaltungen mit seiner Familie meidet. Dass die Attentate mittlerweile fast unweigerlich mit der Flüchtlingspolitik in Verbindung gebracht werden, ist eine Sache. Dass wir uns aber an diese Form der Gewalt gewöhnen müssen, eine andere.
Auch wenn Nizza, Ansbach, Reutlingen, Würzburg oder München noch so weit weg zu sein scheinen – die Mobilität und globalisierte Welt sprechen eine andere Sprache. Was in unseren Nachbarländern momentan abgeht, passiert quasi vor unserer Haustür.
Auch wenn wir bei all diesen Hiobsbotschaften das Gefühl haben, dass die Welt schlechter geworden ist und keiner mehr die Lage so richtig im Griff hat, ist das nur die halbe Wahrheit.
Denn es gibt doch einige Lichtblicke, die uns zumindest Hoffnung machen sollten: Viele Flüchtlinge wollen sich integrieren und die Politik will in mehr Sicherheit investieren. Oder um es mit den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel zu sagen: «Wir schaffen das!»

Walter Bellwald

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Kommentare

  • Serkan - 10

    München im Atemzug mit den anderen Anschlägen zu nennen, ist faktisch einfach vollkommer Quatsch.

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