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Quelle: RZ 1

Die SVP hat bei den Gemeinderatswahlen vom vergangenen Wochenende in den beiden Hochburgen Brig-Glis und Naters gepunktet. So hat das «Sünneli» im Junkerhof an Strahlkraft gewonnen und ist künftig mit drei Politikern vertreten. In Brig-Glis legte die SVP um fünf Prozent zu. Derweil konnte die Rechtspartei, trotz guter Wahlprognosen, keinen zweiten Sitz in Visp erobern.
Ob die öffentliche Schlammschlacht im Vorfeld der Visper Gemeinderatswahlen, die von SVP-Gemeinderat Michael Kreuzer initiiert worden war (die RZ berichtete), einige Wähler davon abhielt, der Rechtspartei einen zweiten Sitz zuzugestehen, sei dahingestellt.
«Wier schaffe Oornig» – mit dieser kernigen Aussage, die in Anlehnung an das Thema Sicherheit im Lonzastädtchen kreiert wurde, wollte die SVP in Visp punkten. Der Plan ging nicht auf. Stattdessen schaffte die SP wieder den Sprung ins Visper Rathaus, dies auf Kosten eines CSP-Sitzes.
«Wier schaffe Oornig» – das Thema Sicherheit wird traditionell von der SVP stark bewirtschaftet. Kein Wunder, dass auch die Ortsparteien der landesweit stärksten Partei mit diesem Thema Stimmung machen.
Dumm nur, wenn die «Oornigmacher» nach den Wahlen Angst vor der eigenen Courage bekommen. Denn: Ganz nach Konrad Adenauers – «Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern» – will Michael Kreuzer, selbst ernannter Saubermann und Sicherheitsfanatiker, nach seiner Wiederwahl nichts mehr vom «Oornigschaffe» wissen.
Gegenüber der Tagespresse liess Kreuzer nämlich verlauten, dass er an seinem bisherigen Ressort Bildung festhalten will. Dass er das nach eigenen Aussagen von Anfang an so kommuniziert habe, macht die Sache nicht besser.
Im Gegenteil: Wer «Oornig» schaffen will, sollte das gefälligst auch tun. Und wer den Wählerinnen und Wählern im Vorfeld verspricht, mit dem Besen zu kehren und die Sicherheit im Lonzastädtchen wiederherzustellen, muss zu seinem Wort stehen.
Es scheint, dass der Wahlslogan «Wier schaffe Oornig» nur eine leere Worthülse der SVP ist. Vielleicht sollte man vor dem nächsten Wahlkampf mit dem «Oornigschaffe» vor der eigenen Haustür beginnen.

Walter Bellwald

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Kommentare

  • christian - 113

    das ist doch in keinster art und weise erstaunlich. die svp poltert seit jahren in medien und öffentlichkeit herum, verweigert aber anschliessend die konstruktive zusammenarbeit. sonst merken die wähler irgendwann, dass die simplen slogans keine basis für funktionierende lösungen sind. oder hat ernsthaft jemand gedacht das der kreuzer interesse daran hat ein ressort zu übernehmen bei dem er sich beweisen muss?

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