Letztens habe ich auf einem Streifzug durchs Netz einen Selbsthilfe-Blog gegen Angst entdeckt, in diesem Fall speziell die Angst vor der Dunkelheit. Es ging dabei nicht um Kinder und Jugendliche oder um Eltern, deren Kinder sich fürchten, sondern um Erwachsene, die jeden Abend unters Bett schauen, ob sich dort vielleicht ein blutrünstiger Mörder versteckt oder in jeder Ecke unheimliche Schatten sehen, sobald die Sonne untergeht.

Paranoid? Vielleicht ein wenig. Allerdings kennen wir doch alle mehr oder weniger rationale Ängste, zum Beispiel die Angst, den Herd nicht ausgeschaltet zu haben, Ängste um unsere Lieben, Höhenangst, Angst vor Spinnen und so weiter.

Das Gehirn lerne Angst, so ein Psychologe, der sich in die Diskussion eingeschalten hatte, auch irrationale. Der Ausweg sei, sich der Angst zu stellen und es etwa im dunklen Zimmer auszuhalten, trotz dem vorgestellten Massenmörder unter dem Bett. Und natürlich, der Angst mit vernünftigen Argumenten Raum zu nehmen: Warum sollte sich ein Mörder gerade unter mein Bett verirren? Die Spinne hat wahrscheinlich mehr Angst vor mir als ich vor ihr (wobei, wie kann man sich da so sicher sein?).

Es gibt aber auch kreativere Lösungsansätze, wie ein Bekannter neulich bewies: Seine Angst, den Herd nicht ausgeschaltet zu haben, bekämpfe er mit der Angst, den Wasserhahn nicht abgedreht zu haben... wohl eine klassische Win-win-Situation.