800 Einwohner von Rheinau werden, falls die für die Durchführung des Experiments nötigen finanziellen Mittel zusammenkommen, während eines Jahres ein bedingungsloses Grundeinkommen von 2500 Franken erhalten. Davon profitieren nur jene, die sowieso weniger als diesen Betrag verdienen. Weniger als 2500 Franken monatlich – wer sich damit in der teuren Schweiz Monat für Monat durchschlägt, hat ein wenig Entlastung verdient, so meine Meinung. Ich denke da vor allem an alleinerziehende Mütter, an ältere Menschen, an mittellose Studenten…

Geld macht nicht glücklich, heisst es ja immer. Und laut einer Studie, auf die ich letztens gestossen bin, stimmt das auch. Allerdings erst, wenn das eigene Vermögen eine gewisse Grenze überschritten hat. In der Schweiz spricht man von rund 100'000 zusammengesparten Franken, bei denen alles Zusätzliche nur noch ein Tropfen auf dem heissen Stein darstellt – das sogenannte «F***-you-Money», weil man ebendieses böse F-Wort dem Chef jederzeit an den Kopf werfen könnte und trotz Kündigung gut über die Runden käme.

Na ja, so radikal wird nun kaum jemand vorgehen. Und wer es nicht mehr erwarten kann, hat es als Bewohner der Hochpreisinsel Schweiz ganz leicht: In ein Land umziehen, in dem es sich günstiger lebt, da gehen einem die Beleidigungen noch schneller über die Lippen.